Baden-Württemberg: Supermarktdach stürzt ein – vier Verletzte in Lauchringen

In Regionales
September 07, 2025

Lauchringen – Ein schwerer Unglücksfall erschütterte am Samstagabend die Gemeinde Lauchringen in Baden-Württemberg. In einem Rewe-Supermarkt stürzte plötzlich das Dach ein und verletzte vier Menschen, zwei davon schwer. Rettungskräfte waren im Großeinsatz, das Gebäude wurde vollständig gesperrt und der Schaden dürfte in die Millionenhöhe gehen.

Der Einsturz im Detail

Am frühen Abend des 6. September 2025, gegen 17:45 Uhr, herrschte im Rewe-Markt in Lauchringen noch reger Betrieb. Kunden standen an den Kassen, als sich innerhalb weniger Sekunden das Dach absenkte und Teile davon einstürzten. Besonders betroffen war der Bereich rund um die Kassen, wo tonnenschwere Holzbalken herabstürzten. Laut Feuerwehr geschah alles in nur etwa drei Sekunden – viel zu wenig Zeit für die Anwesenden, um zu reagieren.

Insgesamt befanden sich rund 26 Personen, darunter Kunden und Angestellte, in dem Markt. Vier Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Trotz der Schwere der Verletzungen bestand nach Angaben der Polizei zu keiner Zeit Lebensgefahr.

Großeinsatz von Rettungskräften

Die Alarmierung der Rettungskräfte erfolgte sofort. Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk und der Rettungsdienst rückten in großer Zahl an. Auch ein Rettungshubschrauber wurde alarmiert, kam aber letztlich nicht zum Einsatz, da die Schwerverletzten mit Krankenwagen in umliegende Kliniken gebracht werden konnten.

Die Einsatzkräfte sperrten den Markt großflächig ab. Um mögliche Folgeschäden zu verhindern, wurden Strom, Gas, Wasser und auch die Solaranlage auf dem Dach vollständig abgeschaltet. Zudem wurde das Gebäude von der Polizei beschlagnahmt, um weitere Untersuchungen zu ermöglichen.

Hintergründe und mögliche Ursachen

Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf der Frage, wie es zu diesem plötzlichen Einsturz kommen konnte. Der Markt war erst Mitte August nach einer Renovierung wiedereröffnet worden. Nach bisherigen Informationen war das Dach dabei jedoch nicht umfassend modernisiert worden. Ob bauliche Mängel, Materialermüdung oder andere Faktoren die Ursache sind, bleibt bislang offen.

Technische Sachverständige prüfen derzeit verschiedene Szenarien. Mögliche Ursachen, die im Raum stehen, sind:

  • Fehler in der Statik oder bei der Konstruktion
  • Mangelhafte Entwässerung, die zu Belastungen durch Wasseransammlungen führen kann
  • Zusatzzlasten wie Solaranlagen oder Umbauten am Dach
  • Schäden durch Feuchtigkeit oder Materialermüdung

Zur Klärung werden Laserscans, Materialproben und Dokumente wie Baupläne und Statikberechnungen herangezogen. Erst nach Abschluss dieser Untersuchungen wird es verlässliche Aussagen geben.

Schaden und Auswirkungen

Die Schäden am Gebäude sind immens und werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Neben den zerstörten Dachkonstruktionen ist auch mit erheblichen Folgeschäden zu rechnen, etwa durch beschädigte Warenbestände oder ausgefallene Kühlanlagen. Für die Gemeinde Lauchringen ist der Einsturz ein einschneidendes Ereignis, da der Supermarkt ein zentraler Versorgungsort ist.

Ein Anwohner berichtete, dass die Filiale erst vor Kurzem nach einer längeren Renovierung wieder eröffnet worden sei. Dies wirft Fragen auf, warum das Dach nicht ebenfalls modernisiert oder genauer überprüft wurde. Bisher hat sich die Rewe-Gruppe zu dem Vorfall nicht offiziell geäußert.

Maßnahmen für die Zukunft

Für die Ermittler steht nicht nur die Klärung der Ursache im Vordergrund, sondern auch die Bewertung, ob ähnliche Gebäude möglicherweise ein Risiko darstellen könnten. Dabei geht es insbesondere um Supermärkte mit vergleichbarer Bauweise und Dachkonstruktion. Die Erkenntnisse aus Lauchringen könnten also weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben.

Ein Unglück mit vielen offenen Fragen

Der Einsturz des Supermarktdachs in Lauchringen zeigt, wie schnell ein alltäglicher Einkauf in eine lebensgefährliche Situation umschlagen kann. Vier Menschen wurden verletzt, und ein Millionen-Schaden entstand. Die schnelle Reaktion der Rettungskräfte verhinderte Schlimmeres, doch die Verunsicherung in der Region ist groß. Erst die kommenden Wochen werden zeigen, welche baulichen oder organisatorischen Versäumnisse tatsächlich zu dem Unglück führten – und welche Lehren daraus für die Zukunft gezogen werden müssen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.