Großbrand in Freiburger Hotel: Feuerwehr rettet 50 Gäste – Ursache noch unklar

In Regionales
Mai 10, 2025

– Bild exemplarisch –
Am Sonntagnachmittag, dem 23. Juni 2024, kam es im Panoramahotel im Freiburger Stadtteil Herdern zu einem Brand im Heizungskeller, der einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften auslöste. Gegen 15:40 Uhr wurde die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war bereits eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Die Hotelmitarbeiter hatten zuvor versucht, den Brand mit Feuerlöschern selbst zu bekämpfen, was jedoch nicht gelang.

Insgesamt mussten rund 20 Personen das Gebäude verlassen, darunter etwa 50 Hotelgäste, die zum Zeitpunkt des Brandes eingecheckt waren. Fünf Hotelangestellte erlitten leichte Verletzungen und wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Dennoch wurde das Hotel in Absprache mit der Hotelleitung vorübergehend geschlossen, da das Blockheizkraftwerk ausgefallen war und eine starke Rauchausbreitung im Gebäude festgestellt wurde.

Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund eine Million Euro. Als mögliche Brandursache wird ein technischer Defekt am Heizkraftwerk des Hotels vermutet. Die Ermittlungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Neben der Feuerwehr waren auch der Rettungsdienst des Roten Kreuzes und der Malteser mit insgesamt 25 Einsatzkräften vor Ort. Ein Leitender Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst koordinierten die medizinische Versorgung der Betroffenen. Dr. Klemens Baldas, Leitender Notarzt, zeigte sich erleichtert über die reibungslose Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen: „Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen verlief reibungslos, sodass der Einsatz bestmöglich und zügig bewältigt werden konnte.“

Hoteldirektor Marius Rees äußerte sich am Tag nach dem Brand betroffen, aber auch stolz auf sein Team: „Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter, auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann. Sie haben genauso reagiert, wie man es in jeglichen Schulungen gezeigt bekommt.“ Er betonte, dass das Wichtigste sei, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Mehrere Institutionen, darunter die Freiburger Messe und andere Hotels, haben ihre Unterstützung angeboten und Hilfe sowie Unterkünfte bereitgestellt. Die genaue Unterbringung der evakuierten Hotelgäste ist derzeit noch unklar. Das Hotel bleibt bis auf Weiteres geschlossen, bis die Ursache des Brandes vollständig geklärt und die notwendigen Reparaturen abgeschlossen sind.

Der Vorfall hat in der Region eine breite Diskussion über die Brandschutzmaßnahmen in älteren Hotelgebäuden ausgelöst. Experten fordern nun eine verstärkte Überprüfung von Heizungs- und Lüftungsanlagen, insbesondere in stark frequentierten Gebäuden wie Hotels oder Kliniken. Auch die Stadt Freiburg kündigte an, in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr kurzfristig eine Informationskampagne zur Brandvermeidung und zu Notfallmaßnahmen in Beherbergungsbetrieben zu starten. Im Gemeinderat soll zudem eine Initiative zur Förderung moderner Frühwarnsysteme eingebracht werden. Der Vorsitzende des Brandschutzverbands Baden-Württemberg, Michael Glaser, erklärte: „Technische Defekte lassen sich nie zu 100 Prozent vermeiden, aber durch regelmäßige Wartung und klare Evakuierungspläne kann man das Risiko deutlich senken.“

Auch wirtschaftlich hat das Ereignis weitreichende Folgen. Das Panoramahotel galt als eines der beliebtesten Häuser für Geschäftsreisende und Touristen in der Region. Die langfristige Schließung könnte nicht nur erhebliche Umsatzeinbußen für das Hotel selbst bedeuten, sondern auch für umliegende Dienstleister, darunter Cateringfirmen, Reinigungsdienste und Eventagenturen, die mit dem Hotel regelmäßig zusammenarbeiteten. Branchenverbände fordern deshalb einen speziellen Notfallfonds zur Unterstützung von Betrieben, die durch unverschuldete Katastrophen vorübergehend schließen müssen. Inzwischen laufen Gespräche mit Versicherungen, wie die Schadensregulierung beschleunigt erfolgen kann, um den Hotelbetrieb möglichst bald wiederaufnehmen zu können.

Neben den wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Aspekten rückt auch die psychologische Betreuung der Beteiligten in den Fokus. Die Stadt Freiburg stellte ein Kriseninterventionsteam bereit, das sowohl Hotelangestellten als auch Gästen unterstützend zur Seite steht. „Gerade bei einem plötzlichen Brand in einem Gebäude, in dem man sich sicher fühlen sollte, ist die seelische Belastung enorm“, sagt Diplom-Psychologin Katrin Rösch, die das Einsatzteam koordiniert. Erste Rückmeldungen zeigen, dass viele der evakuierten Gäste traumatische Eindrücke schildern, insbesondere solche, die den dichten Rauch und die chaotischen Evakuierungssituationen erlebt haben. Langfristig sollen die Ereignisse auch in die Trainingsmaßnahmen für Hotelpersonal in der Region einfließen, um Prävention, Evakuierung und Kommunikation in Krisensituationen weiter zu verbessern.

Avatar
Redaktion / Published posts: 1190

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.