Unbekannte bewerfen ICE mit Steinen auf Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe

In Regionales
Mai 07, 2025

Am Dienstagabend, dem 6. Mai 2025, wurde ein Intercity-Express (ICE) auf der Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe während der Fahrt mit Steinen beworfen. Der betroffene Zug, der ICE 9514, befand sich auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Paris. Zwischen 19:00 und 19:40 Uhr kam es zu mehreren Einschlägen, die zwei Fensterscheiben beschädigten. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.

Die Bahnsteigaufsicht am Karlsruher Hauptbahnhof stellte die Schäden fest und informierte die Bundespolizei. Mitarbeiter der Deutschen Bahn sicherten die beschädigten Scheiben provisorisch ab, sodass der Zug seine Fahrt fortsetzen konnte. Der entstandene Sachschaden wird auf rund 2.600 Euro geschätzt.

Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe hat Ermittlungen wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Eine Sprecherin der Behörde erklärte, dass noch unklar sei, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt und von welchem Ort aus die Steine geworfen wurden.

Gefährdung der Fahrgäste durch äußere Einwirkungen

Der Vorfall wirft erneut ein Licht auf die zunehmende Gefährdung im Schienenverkehr durch äußere Einwirkungen. In den vergangenen Jahren kam es deutschlandweit immer wieder zu ähnlichen Angriffen auf fahrende Züge. Dabei besteht nicht nur ein enormes Gefahrenpotenzial für die Passagiere, sondern auch für das Bahnpersonal. „Steinwürfe auf fahrende Züge sind keine Mutproben, sondern lebensgefährliche Straftaten“, so ein Sprecher der Bundespolizei. Die Wucht eines Aufpralls bei hoher Geschwindigkeit kann die Scheiben durchdringen oder Splitter ins Wageninnere schleudern.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen im Bahnverkehr gefordert

Nach dem Vorfall werden nun Rufe nach verstärkten Sicherheitsmaßnahmen im Fernverkehr laut. Gewerkschaften und Fahrgastverbände fordern eine verstärkte Videoüberwachung entlang der Bahnstrecken sowie den Einsatz von Drohnen und Sensorik zur frühzeitigen Erkennung von potenziellen Gefahren. Auch ein Ausbau des Streckenschutzes durch höhere Zäune oder sichtbare Präsenz von Sicherheitspersonal wird diskutiert. Die Deutsche Bahn kündigte an, den Vorfall intern zu prüfen und eng mit den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten.

Zeugenaufruf der Bundespolizei

Die Bundespolizei Karlsruhe bittet weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen entlang der Strecke zwischen Mannheim und Karlsruhe gemacht haben, insbesondere in der Nähe von Brücken oder schwer einsehbaren Bereichen, werden gebeten, sich zu melden. Jeder Hinweis kann entscheidend sein, um die Täter zu ermitteln und zukünftige Angriffe zu verhindern. Der Vorfall verdeutlicht, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Öffentlichkeit und Ermittlungsbehörden ist, um die Sicherheit auf der Schiene langfristig zu gewährleisten.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.