266 views 10 mins 0 Kommentare

Ein plötzlicher Einschnitt für die Landespolitik SPD-Landtagsabgeordneter Michael Simon verstirbt plötzlich

In Aktuelles
Dezember 31, 2025

Mainz / Bad Kreuznach, 31. Dezember 2025 – Es ist einer jener Momente, in denen politische Routinen abrupt zum Stillstand kommen. Am letzten Tag des Jahres erreicht die Nachricht die Landespolitik von Rheinland-Pfalz mit voller Wucht: Michael Simon, SPD-Landtagsabgeordneter und direkt gewählter Vertreter des Wahlkreises Bad Kreuznach, ist überraschend gestorben. Bestürzung, Fassungslosigkeit und tiefe Trauer prägen seitdem die Reaktionen aus Partei, Parlament und Region. Mit seinem Tod verliert das Land einen Politiker, der fest im Alltag der Menschen verankert war.

Der plötzliche Tod von Michael Simon hat weit über seinen Wahlkreis hinaus Wirkung entfaltet. Innerhalb weniger Stunden wurde deutlich, dass hier nicht nur ein Mandatsträger, sondern eine politische Persönlichkeit gegangen ist, die für viele als verlässlicher Ansprechpartner, als Sozialpolitiker mit Haltung und als Mensch mit Bodenhaftung galt. Simon wurde 54 Jahre alt.

Michael Simon: Verwurzelt im Wahlkreis, präsent im Landtag

Michael Simon war seit Mai 2021 Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz. Bei der damaligen Landtagswahl gewann er das Direktmandat im Wahlkreis 17 Bad Kreuznach – ein Erfolg, der als Ausdruck seines langjährigen Engagements und seiner Bekanntheit in der Region galt. Für die SPD war dieses Mandat von besonderer Bedeutung, da es in einem traditionell umkämpften Wahlkreis errungen wurde.

Simon war nicht nur parlamentarischer Vertreter, sondern auch politisches Bindeglied zwischen Landespolitik und kommunaler Ebene. In Bad Kreuznach und den umliegenden Gemeinden war er präsent, ansprechbar und eng vernetzt. Für viele Bürgerinnen und Bürger verkörperte er den Typus des Abgeordneten, der Politik nicht abstrakt verstand, sondern als konkrete Arbeit für die Region.

Für die Landtagswahl im März 2026 war Michael Simon erneut als Direktkandidat vorgesehen und zugleich über die Landesliste seiner Partei abgesichert. Sein Tod reißt damit auch organisatorisch eine Lücke in der SPD-Landespolitik, die kurzfristig nicht zu schließen ist.

Ein Lebensweg zwischen Handwerk, Sozialarbeit und Politik

Der politische Weg von Michael Simon war eng mit seiner persönlichen Biografie verknüpft. Geboren am 12. Juli 1971 in Bad Kreuznach, blieb er seiner Heimatstadt zeitlebens verbunden. Nach dem Schulabschluss absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Konditor – ein Beruf, der Disziplin, Präzision und Ausdauer verlangt. Diese Eigenschaften begleiteten ihn auch in seinem späteren politischen Wirken.

Es folgte der Zivildienst in einer Rheumaklinik in Bad Kreuznach, eine prägende Erfahrung, die sein Interesse an sozialen Themen weiter vertiefte. Simon entschied sich anschließend für den zweiten Bildungsweg, holte sein Abitur nach und studierte Sozialpädagogik an der Katholischen Hochschule Mainz. Der akademische Weg war für ihn kein Selbstzweck, sondern Grundlage für eine berufliche Laufbahn im sozialen Bereich.

Das ist auch interessant:  Todesursache geklärt: 34-jährige Münchnerin starb nicht durch Gewalteinwirkung

Nach dem Studium arbeitete Simon zunächst in der stationären Wohnungslosenhilfe der Kreuznacher Diakonie. Dort erlebte er soziale Brüche, Existenzängste und strukturelle Probleme aus nächster Nähe. Später wechselte er in das Jugendamt der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Auch hier stand der direkte Kontakt mit Menschen im Mittelpunkt – ein Erfahrungsschatz, der seine spätere parlamentarische Arbeit maßgeblich beeinflusste.

Sozialpolitik als persönliches Anliegen

Im Landtag brachte Michael Simon diese beruflichen Erfahrungen konsequent ein. Innerhalb der SPD-Landtagsfraktion übernahm er zentrale Aufgaben: Er war Vorsitzender des Arbeitskreises Familie, Jugend, Integration und Verbraucherschutz sowie jugendpolitischer Sprecher der Fraktion. Seine politische Handschrift war geprägt von einem klaren Fokus auf soziale Gerechtigkeit, Prävention und Unterstützung für benachteiligte Gruppen.

Simon galt als Abgeordneter, der fachlich tief in den Themen steckte, ohne den Blick für die praktische Umsetzung zu verlieren. In Ausschüssen und Arbeitskreisen war er bekannt für sachliche Argumentation, ruhige Beharrlichkeit und die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen.

Kommunal verwurzelt, landesweit anerkannt

Bereits lange vor seinem Einzug in den Landtag hatte Michael Simon auf kommunaler Ebene politische Verantwortung übernommen. Mit 17 Jahren trat er in die SPD ein – ein früher Schritt, der seinen politischen Weg vorzeichnete. In den folgenden Jahrzehnten engagierte er sich kontinuierlich in Partei und Kommunalpolitik.

Er war Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Pfaffen-Schwabenheim, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Bad Kreuznach und später dessen Vorsitzender. Darüber hinaus gehörte er dem Gemeinderat seiner Heimatgemeinde an, war Beigeordneter, Mitglied des Verbandsgemeinderats Bad Kreuznach sowie des Kreistags. Diese Vielzahl an Funktionen spiegelte nicht Machtstreben wider, sondern das Vertrauen, das ihm auf unterschiedlichen Ebenen entgegengebracht wurde.

Auch außerhalb der Parteipolitik war Simon engagiert. Als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Landkreis Bad Kreuznach und als Mitglied der Gewerkschaft ver.di setzte er sich für Arbeitnehmerinteressen ein. Dieses Engagement ergänzte seine parlamentarische Arbeit und unterstrich seine Nähe zu sozialen Bewegungen und zivilgesellschaftlichen Strukturen.

Der plötzliche Tod und die Reaktionen

Die Nachricht vom Tod des SPD-Landtagsabgeordneten Michael Simon verbreitete sich am 31. Dezember 2025 rasch. Partei, Landesregierung und politische Weggefährten reagierten mit großer Bestürzung. Innerhalb der SPD war die Trauer besonders spürbar: Simon galt als verlässlicher Kollege, als jemand, der Debatten sachlich führte und Konflikte nicht scheute, ohne sie zu personalisieren.

Auch Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte Simon als engagierten Abgeordneten, der sich mit großer Ernsthaftigkeit für soziale Belange eingesetzt habe. Parteivorsitzende und Fraktionsspitzen hoben seine Menschlichkeit, seine Bodenständigkeit und seine fachliche Kompetenz hervor.

Über die Parteigrenzen hinweg fanden sich ähnliche Töne. Vertreterinnen und Vertreter anderer Fraktionen im Landtag betonten den respektvollen Umgang und die konstruktive Zusammenarbeit mit Simon. Sein Tod wurde als Verlust für das gesamte Parlament beschrieben – unabhängig von politischen Differenzen.

Das ist auch interessant:  Phishing beim ADAC: Warnung vor gefälschten Nachrichten und möglichem Vermögensverlust

Resonanz aus der Region Bad Kreuznach

Besonders stark fiel die Reaktion in Simons Wahlkreis aus. In Bad Kreuznach und den umliegenden Gemeinden wurde er nicht nur als Politiker, sondern als vertrautes Gesicht wahrgenommen. Viele kannten ihn aus persönlichen Gesprächen, Bürgersprechstunden oder lokalen Veranstaltungen. Die Anteilnahme aus der Region zeigt, wie eng Simons politisches Wirken mit dem Alltag der Menschen verbunden war.

  • Langjährige Weggefährten erinnern an einen Politiker mit offenem Ohr und klarer Haltung.
  • Kommunalpolitiker würdigen seine Vermittlerrolle zwischen Gemeinde, Kreis und Land.
  • Bürgerinnen und Bürger betonen seine Erreichbarkeit und Verlässlichkeit.

Ein Mandat, das Verantwortung bedeutete

Michael Simon verstand das Mandat im Landtag nicht als persönliche Auszeichnung, sondern als Verpflichtung. In Reden, Gesprächen und Ausschussarbeit machte er deutlich, dass politische Entscheidungen konkrete Auswirkungen auf Lebensrealitäten haben. Gerade in der Jugend-, Familien- und Sozialpolitik setzte er auf langfristige Strukturen statt kurzfristiger Symbolik.

Seine Arbeit war dabei selten laut oder spektakulär. Simon bevorzugte den leisen, kontinuierlichen Einsatz – ein Stil, der in der tagespolitischen Aufmerksamkeit oft weniger sichtbar ist, innerhalb der parlamentarischen Arbeit jedoch hohe Anerkennung findet. Kolleginnen und Kollegen beschrieben ihn als zuverlässig, gründlich und stets vorbereitet.

Politische Leerstelle und offene Fragen

Der Tod von Michael Simon wirft nicht nur menschliche, sondern auch politische Fragen auf. Sein Direktmandat, seine Funktionen innerhalb der Fraktion und seine Rolle im Wahlkreis müssen neu geordnet werden. Für die SPD in Rheinland-Pfalz bedeutet dies eine Phase der Neuorientierung – insbesondere mit Blick auf die anstehende Landtagswahl.

Gleichzeitig steht die Landespolitik vor der Aufgabe, das Wirken eines Abgeordneten zu würdigen, dessen Arbeit selten im Rampenlicht stand, aber nachhaltig war. Simons Tod erinnert daran, wie sehr politische Prozesse von einzelnen Persönlichkeiten geprägt werden, die Verantwortung nicht als Karriere, sondern als Dienst verstehen.

Spuren eines politischen Lebens

Michael Simon hinterlässt keine großen politischen Schlagzeilen, wohl aber Spuren im parlamentarischen Alltag, in kommunalen Strukturen und im Leben vieler Menschen, mit denen er gearbeitet hat. Sein Lebensweg – vom Handwerk über die Sozialarbeit bis in den Landtag – steht exemplarisch für einen Politikstil, der Nähe sucht und Verantwortung ernst nimmt.

Am Ende dieses Jahres bleibt die Erkenntnis, dass mit Michael Simon ein Abgeordneter gegangen ist, der Politik nicht inszenierte, sondern lebte. Die rheinland-pfälzische Landespolitik verliert einen engagierten Sozialdemokraten, der fest in seiner Region verwurzelt war und dessen Arbeit über seinen Tod hinaus nachwirken wird.

Das ist auch interessant:  US-Justizministerium findet über eine Million neuer Epstein-Dokumente
Avatar
Redaktion / Published posts: 3393

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.