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Fanliebling raus! Darts-WM: Stephen Bunting scheitert überraschend in der 3. Runde

In Sport
Dezember 28, 2025

London, 28. Dezember 2025 – Der Alexandra Palace bebt, doch der Jubel kippt. Zwischen Gesängen, Pfiffen und aufbrandendem Applaus liegt plötzlich Stille. Ein Favorit ist gestürzt, und das schneller, als viele im Rund erwartet hatten.

Die Darts-WM zeigt an diesem Abend ihr unberechenbares Gesicht. Ein Spiel, das als Pflichtaufgabe begann, endet als Zäsur – für einen Fanliebling und für das Turnier selbst.

Die Darts-Weltmeisterschaft 2025/26 hat ihren ersten echten Schockmoment: Stephen Bunting, einer der populärsten Spieler des Teilnehmerfeldes und als Nummer vier der Welt gesetzt, ist in der dritten Runde ausgeschieden. Der Engländer verlor sein Duell überraschend mit 3:4 Sätzen gegen den deutlich niedriger eingestuften James Hurrell. Damit endet Buntings WM-Reise bereits in der Runde der letzten 32 – ein Ergebnis, das im Vorfeld kaum jemand für möglich gehalten hatte.

Die Partie entwickelte sich zu einem nervenaufreibenden Duell, das bis zum letzten Leg offenblieb. Am Ende war es Hurrell, der den entscheidenden Moment für sich nutzte und mit einem 100-Punkte-Finish das Spiel beendete. Im Alexandra Palace, dem Herzstück der Darts-WM, wurde es für Sekunden still, ehe sich die Überraschung in ungläubigem Raunen und schließlich in anerkennendem Applaus entlud.

Ein Spiel, das kippte – Satz für Satz

Stephen Bunting war mit hohen Erwartungen in dieses Match gegangen. Seine bisherigen Auftritte bei der Darts-WM galten als stabil, phasenweise dominant. Doch von Beginn an zeigte sich, dass James Hurrell nicht gewillt war, die Rolle des Statisten zu übernehmen. Der Außenseiter spielte mutig, suchte früh die hohen Scores und hielt dem Druck stand.

Über sieben Sätze hinweg wechselte die Führung mehrfach. Bunting glänzte mit präzisen Checkouts und einzelnen starken Serien, ließ jedoch ungewohnt viele Chancen auf die Doppelfelder liegen. Hurrell hingegen wirkte fokussiert, beinahe stoisch. Seine Würfe waren weniger spektakulär, dafür konstant – ein Ansatz, der sich im Verlauf des Abends auszahlte.

Zahlen, die die Dramatik erklären

Auch die nackten Statistiken unterstreichen die Ausgeglichenheit der Partie. James Hurrell spielte einen Average von knapp 98 Punkten, während Stephen Bunting bei rund 91 Punkten lag. Beide Akteure warfen mehrere 180er, doch in den entscheidenden Momenten war es Hurrell, der seine Chancen konsequenter nutzte.

Der siebte Satz geriet zum Sinnbild dieser Begegnung: Jeder Fehler wog schwer, jeder Treffer wurde frenetisch gefeiert. Als Hurrell schließlich das letzte Leg mit einem 100er-Finish schloss, war klar, dass diese dritte Runde der Darts-WM einen ihrer prägendsten Momente gefunden hatte.

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Das frühe Aus eines Publikumslieblings

Stephen Bunting gilt seit Jahren als einer der emotionalsten und zugänglichsten Spieler auf der Darts-Tour. Seine Auftritte im Ally Pally sind regelmäßig von lautstarker Unterstützung begleitet. Genau diese Nähe zum Publikum macht ihn zu einem Fanliebling – und verstärkt zugleich den Druck in entscheidenden Momenten.

Dass Bunting ausgerechnet in der dritten Runde der Darts-WM scheitert, ist aus sportlicher Sicht ein Rückschlag. In den vergangenen Jahren hatte er mehrfach bewiesen, dass er auch in späten Turnierphasen bestehen kann. Umso größer ist die Enttäuschung, dass sein Weg diesmal so früh endet.

Für die Fans bleibt die Erkenntnis, dass Popularität und Setzliste bei der Darts-WM keinen Schutz bieten. Jeder Abend im Alexandra Palace kann zur Bewährungsprobe werden – selbst für etablierte Namen.

James Hurrell und der größte Moment seiner Karriere

Während für Bunting die Lichter früh ausgehen, beginnt für James Hurrell ein Kapitel, das seine sportliche Laufbahn prägen dürfte. Der Weltranglisten-63. hatte bereits im Turnierverlauf aufhorchen lassen und mit seinem Einzug ins Achtelfinale einen persönlichen Meilenstein erreicht.

Der Sieg über Stephen Bunting ist dabei mehr als nur ein weiteres Ergebnis auf dem Tableau der Darts-WM. Er steht für den Durchbruch eines Spielers, der sich im Schatten der Großen behauptet und im entscheidenden Moment keine Nerven zeigte. Mit dem Erreichen der nächsten Runde verbessert Hurrell nicht nur sein Preisgeld auf 60.000 Pfund, sondern auch seine Position in der Order of Merit deutlich.

Der Mut des Außenseiters

Hurrells Auftritt war geprägt von Ruhe und Disziplin. Wo andere Spieler im Ally Pally von der Kulisse überwältigt werden, blieb er bei sich. Kein übertriebener Jubel, keine Gesten Richtung Publikum – stattdessen konzentrierte Würfe und ein klarer Plan. Gerade diese Haltung machte den Unterschied.

Für viele Beobachter ist Hurrells Erfolg ein Beleg dafür, wie sehr sich das Leistungsniveau im professionellen Darts verbreitert hat. Die Darts-WM ist längst kein Turnier mehr, in dem allein große Namen den Ton angeben.

Ein Turnier der Überraschungen

Das Aus von Stephen Bunting reiht sich ein in eine Serie unerwarteter Ergebnisse bei der Darts-WM 2025/26. Bereits in früheren Runden waren hoch gesetzte Spieler ausgeschieden, darunter auch Gerwyn Price. Die Zahl der Favoritenstürze ist auffällig – und sie prägt die Dynamik dieses Turniers.

Die Darts-WM präsentiert sich damit als Wettbewerb, in dem Tagesform, mentale Stärke und Nervenfestigkeit mindestens ebenso wichtig sind wie Ranglistenplatz und Erfahrung. Für das Publikum erhöht das die Spannung, für die Spieler den Druck.

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Kontraste im Turnierverlauf

  • Luke Littler, das 18-jährige Ausnahmetalent, setzte in der dritten Runde ein Ausrufezeichen und gewann sein Match klar mit 4:0.
  • Andere gesetzte Spieler wie Jonny Clayton mussten kämpfen, setzten sich jedoch in engen Partien durch.
  • Mehrere Favoriten scheiterten früh, was das Tableau für Außenseiter weiter öffnete.

Diese Gegensätze machen den Reiz der Darts-WM aus: Dominante Auftritte stehen neben unerwarteten Wendungen, klare Siege neben dramatischen Fünfsatz- und Siebensatzspielen.

Der Alexandra Palace als psychologische Bühne

Kaum ein Austragungsort im Sport ist so eng mit Emotionen verbunden wie der Alexandra Palace bei der Darts-WM. Die Nähe zwischen Spielern und Zuschauern, die Lautstärke, die Rituale – all das schafft eine Atmosphäre, die einzigartig ist und auf die Psyche wirkt.

Für Spieler wie Stephen Bunting kann diese Kulisse zugleich Antrieb und Belastung sein. Der Wunsch, dem Publikum etwas zurückzugeben, wächst mit jedem Applaus. Doch genau darin liegt die Gefahr: Ein verpasster Dart auf Doppel kann schwerer wiegen als anderswo.

James Hurrell hingegen profitierte davon, sich innerlich abzuschotten. Sein Spiel wirkte frei von äußeren Einflüssen – ein entscheidender Vorteil an einem Abend, an dem jeder Moment unter dem Brennglas stand.

Die nächste Hürde

Im Achtelfinale wartet auf Hurrell die nächste Herausforderung. Sein Gegner wird entweder Martin Schindler oder Ryan Searle sein. Unabhängig vom Ausgang steht jedoch bereits fest: Hurrell hat sich mit diesem Auftritt einen festen Platz in den Geschichten dieser Darts-WM gesichert.

Für Bunting bleibt die Erkenntnis, dass selbst ein einziger Abend das gesamte Turnier kippen kann. Die Darts-WM verzeiht keine Schwächen – und belohnt jene, die im richtigen Moment bereit sind.

Die dritte Runde der Darts-WM 2025/26 wird nicht nur wegen der Zahlen in Erinnerung bleiben, sondern wegen ihrer Symbolik. Ein Fanliebling scheidet aus, ein Außenseiter wächst über sich hinaus. Es ist diese Mischung aus Fallhöhe und Hoffnung, die den Reiz des Turniers ausmacht.

Als die Lichter im Alexandra Palace langsam gedimmt werden, ist klar: Dieser Abend hat das Turnier verändert. Stephen Bunting verlässt die Bühne früher als erwartet, James Hurrell schreitet weiter – und die Darts-WM beweist einmal mehr, dass sie das unberechenbarste Spektakel ihres Sports ist.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.