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Warum Marco Girnth nach 25 Jahren bei SOKO Leipzig aussteigt – Ein Blick hinter die Entscheidung

In Lifestyle
Juli 08, 2025

Nach mehr als zwei Jahrzehnten verabschiedet sich Marco Girnth von seiner Rolle als Kriminaloberkommissar Jan Maybach in der ZDF-Erfolgsserie „SOKO Leipzig“. Für Fans der ersten Stunde ist das ein markanter Wendepunkt, denn der Schauspieler war seit der allerersten Folge Teil des Ensembles und prägte die Serie maßgeblich mit. Jetzt zieht Girnth selbst die Reißleine – und zwar aus persönlichen, beruflichen und emotionalen Gründen.

Ein Vierteljahrhundert im Dienst der Ermittler: Die Ära Jan Maybach

Seit dem Serienstart im Januar 2001 war Marco Girnth das Gesicht der SOKO Leipzig. In seiner Rolle als Jan Maybach verkörperte er den analytisch denkenden, verlässlichen Ermittler mit menschlichem Tiefgang. Mit über 500 Episoden in knapp 25 Jahren entwickelte sich der Charakter zur tragenden Säule der Serie.

Was als Ableger der Mutterserie „SOKO 5113“ begann, wurde mit den Jahren zu einer eigenständigen Erfolgsmarke im ZDF-Krimiuniversum. Nach dem Wechsel in die Primetime 2003/2004 stieg die Reichweite weiter, und die Serie etablierte sich dauerhaft im Freitagabendprogramm mit konstant hohen Zuschauerzahlen. Allein die erste Staffel erreichte durchschnittlich über fünf Millionen Zuschauer – eine beachtliche Quote im deutschen Fernsehmarkt.

Die Serienentwicklung im Überblick

StaffelJahrBesonderheit
12001Start im Vorabendprogramm
32003/04Wechsel in die Primetime
252024/25Jupiter-Award für „Beste Serie National“
262025Letzte Folgen mit Marco Girnth

Der Abschied: Zwischen Reflexion und Aufbruch

Der Entschluss, die Serie zu verlassen, kam nicht plötzlich. Vielmehr war es ein Prozess innerer Auseinandersetzung. „Wenn man mit 55 Jahren merkt, dass man noch etwas verändern will, dann muss man es jetzt tun“, sagte Girnth in mehreren Interviews. Sein 50. Geburtstag sei ein Wendepunkt gewesen, an dem er begonnen habe, eine persönliche Bilanz zu ziehen.

Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht. „Es ist ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, betonte der Schauspieler. Emotional besonders schwer sei ihm die Trennung vom eingespielten Team gefallen – allen voran von Kollegin Melanie Marschke, die seit Beginn an seiner Seite als Kommissarin Ina Zimmermann ermittelte. „Melli war für mich Kollegin, Freundin, Mentorin, Kummerkasten – einfach alles“, so Girnth über ihre intensive Zusammenarbeit.

Was Girnth jetzt plant

Konkrete neue Projekte hat Marco Girnth bislang nicht bekannt gegeben. Doch seine berufliche Zukunft wird sicherlich vielfältig sein. Schon während seiner Zeit bei SOKO Leipzig war er nicht nur Darsteller, sondern auch aktiv an der Entwicklung von Drehbüchern beteiligt. Seine Affinität zum Schreiben könnte ein Wegweiser für die Zukunft sein. Auch ein möglicher Wechsel ins Theater, zum Film oder in ganz andere Rollen im Fernsehkontext scheint denkbar.

Ein Blick auf Girnths Karriere außerhalb der SOKO

Marco Girnth ist keineswegs auf die Rolle des Kriminaloberkommissars beschränkt. Bereits vor SOKO Leipzig war er in Serien wie „Alarm für Cobra 11“, „Der letzte Zeuge“ oder „Dr. Stefan Frank“ zu sehen. 2000 erhielt er für seine Rolle im Kinofilm „Holgi – Der böseste Junge der Welt“ den Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller – ein Achtungserfolg, der sein Talent frühzeitig bestätigte.

Auch innerhalb des SOKO-Universums war er vielseitig aktiv. Im 2019 ausgestrahlten Crossover-Special „Der vierte Mann“ war er einer von mehreren Ermittlern, die teamübergreifend einen Fall lösten – ein Indiz dafür, wie eng Girnth mit dem SOKO-Kosmos verbunden war.

Persönliche Gründe: Familie, Engagement und Standort Berlin

Girnth lebt seit vielen Jahren mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Katja Woywood, und ihrem gemeinsamen Sohn in Berlin. Die familiäre Verwurzelung in der Hauptstadt spielte sicherlich eine Rolle in seiner Entscheidung, das aufwändige Serienleben mit regelmäßigem Drehplan zu überdenken.

Zudem engagiert sich Girnth seit 2010 als Schirmherr des Vereins „Hoffnung Spenden“ e.V., der Straßenkindern in Uganda hilft. 2015 reiste er persönlich nach Afrika, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Dieses Engagement zeigt eine Seite des Schauspielers, die über das Fernsehen hinausreicht und für ihn zunehmend an Bedeutung gewonnen haben dürfte.

Familiärer Rückhalt als Entscheidungsfaktor

Insider berichten, dass seine Familie stets eine wichtige Rolle für Girnth gespielt habe. Als Vater und Ehemann wolle er mehr Zeit außerhalb des Drehs verbringen. Ein verständliches Anliegen, bedenkt man, wie viele Stunden über zwei Jahrzehnte hinweg in Studios und Außendrehs investiert wurden.

Serienintern: Ein dramaturgischer Einschnitt?

Auch innerhalb der Handlung von SOKO Leipzig zeichnete sich zuletzt eine dramatische Entwicklung ab. Die Figur Leni Trautzschke – eine ehemalige Kollegin – wurde verurteilt und inhaftiert. Dieser emotionale Handlungsstrang könnte dramaturgisch als Ausgangspunkt für Jan Maybachs Ausstieg dienen, auch wenn dies bisher nicht offiziell bestätigt wurde.

Ein symbolischer Bruch im Teamgefüge, kombiniert mit der realen Entscheidung des Schauspielers – es wäre eine logische narrative Linie, die die Autoren nutzen könnten, um Girnths Abgang inhaltlich sinnvoll zu erklären.

Reaktionen aus der Öffentlichkeit: Zwischen Dank und Wehmut

Die Nachricht vom Ausstieg wurde in sozialen Medien und Fanforen stark diskutiert. Viele User äußerten sich emotional: „Mit Jan Maybach geht ein Stück Fernsehgeschichte“, schrieb ein Fan auf einer Facebook-Fanseite. Andere lobten die Beständigkeit Girnths und seinen immer authentischen Auftritt.

Bemerkenswert ist, dass es trotz der starken Resonanz bislang keine virale Fanaktion, keine Petition oder Meme-Kampagne gab – eine Seltenheit im heutigen digitalen Fernsehzeitalter. Möglicherweise liegt das daran, dass Girnths Entscheidung so nachvollziehbar erscheint, dass sie akzeptiert wird, ohne auf Widerstand zu stoßen.

Würdigung durch Kolleg:innen

Auch aus dem Kollegenkreis gab es zahlreiche lobende Worte. Besonders Melanie Marschke, mit der Girnth über zwei Jahrzehnte zusammenarbeitete, würdigte seine „unermüdliche Professionalität, seinen Humor und sein Herz“. Man habe sich blind verstanden – auch das wird der Serie fehlen.

Fazit: Ein würdiger Abschied und der Beginn eines neuen Kapitels

Mit dem Abschied von Marco Girnth endet eine Ära bei SOKO Leipzig. Für viele Zuschauer war Jan Maybach mehr als eine Figur – er war ein fester Bestandteil des Freitagabends, ein Vertrauter, ein Ruhepol inmitten von Kriminalfällen.

Doch der Abschied ist kein Bruch, sondern eine Weiterentwicklung. Sowohl für die Serie als auch für den Schauspieler selbst. Mit 55 Jahren, einer starken Karriere im Rücken und einer klaren Haltung zum Leben und zur Zukunft ist Marco Girnth bereit für neue Wege.

Ob diese ihn zurück auf die Kinoleinwand, ans Theater oder in andere kreative Gefilde führen – das bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Der letzte Vorhang für Jan Maybach mag gefallen sein, doch das nächste Kapitel beginnt gerade erst.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.