Riesenwelle reißt Touristen auf Teneriffa ins Meer Schock-Wellen: 3 Tote nach Monster-Welle bei Touristen

In Ausland
Dezember 08, 2025

Teneriffa, 8. Dezember 2025 – Die Luft riecht nach Salz, der Atlantik brodelt. Was für viele Urlauber ein Moment staunender Faszination sein sollte, kippt innerhalb weniger Sekunden in ein Szenario voller Schrecken. Eine gewaltige Riesenwelle schlägt über die felsige Küste, reißt Menschen ins Meer und hinterlässt eine Insel im Ausnahmezustand.

Der tragische Zwischenfall ereignete sich an der Westküste der spanischen Insel Teneriffa, in der Nähe der Klippen von Los Gigantes. Dort wurden mehrere Menschen völlig überraschend von einer massiven Welle erfasst und ins offene Meer gespült. Drei Menschen verloren dabei ihr Leben, weitere wurden verletzt, eine Person wird weiterhin vermisst. Die Behörden bestätigten, dass die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot im Einsatz waren – darunter Hubschrauber, Jetskis und maritime Einheiten. Trotz aller Bemühungen konnte die Katastrophe nicht abgewendet werden.

Was sich am Küstenabschnitt von Los Gigantes ereignete

Ausgelöst wurde das Unglück durch einen plötzlichen Wellenschlag, wie er in dieser Jahreszeit auf den Kanaren häufiger vorkommt. Unter den Todesopfern befinden sich zwei Männer, von denen einer 35 Jahre alt war, sowie eine 55-jährige Frau. Weitere Personen erlitten teils schwere Verletzungen. Besonders dramatisch war der Fall einer Frau, die einen Herzstillstand erlitt und direkt an den Felsen reanimiert werden musste, bevor sie per Hubschrauber in eine Klinik geflogen wurde. Einige Betroffene konnten sich selbst aus dem Wasser retten, andere mussten von Rettungsteams geborgen werden.

Die Nationalität der Todesopfer blieb zunächst unbestätigt; Medienberichten zufolge handelte es sich jedoch um Touristen. Die oft malerischen, aber gefährlichen Naturpools und Felsplateaus in dieser Region sind besonders bei Reisenden beliebt – häufig unterschätzt man dort die Kraft des Atlantiks.

Eine gefährliche Serie von Küstenunfällen

Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie schwerer Unglücke entlang der Küsten Teneriffas. Bereits im November war die Insel von dramatischen Szenen geprägt. Damals überraschten Riesenwellen Besucher an der Nordküste, insbesondere im Bereich von Puerto de la Cruz. Eine Hafenmole wurde plötzlich überflutet, Menschen wurden ins Meer gespült, drei starben, viele wurden verletzt. Die Ereignisse warnten eindringlich davor, wie unberechenbar die Atlantikströmungen sein können – und doch traf es nun erneut Besucher der Insel.

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Sicherheitsfachleute betonen seit Langem, dass Küstenzonen mit Naturpools, Klippen und Molen bei starkem Wellengang zu den gefährlichsten Bereichen gehören. Besonders in den Wintermonaten bilden sich sogenannte Dünungswellen, die unerwartet weit über die felsigen Bereiche vordringen. Diese Naturkräfte entfalten enorme Energie – und treffen in beliebten Urlaubsregionen auf ahnungslose Menschen.

Hier berichtete NADR News bereits über einen ähnlichen Vorfall auf Teneriffa 

Riesenwellen auf Teneriffa reißen Urlauber ins Meer – drei Tote

Warum Riesenwellen so tückisch sind

Der Atlantik vor den Kanarischen Inseln ist bekannt für seine starken und wechselhaften Strömungen. Bei bestimmten Wetterlagen baut sich über Stunden oder sogar Tage hinweg ein gewaltiger Wellenschwall auf, der an der Küste mit beeindruckender Wucht bricht. Diese Wellen erscheinen oft aus heiterem Himmel. Der vermeintlich ruhige Wellengang kann innerhalb weniger Augenblicke in eine lebensgefährliche Wasserwalze übergehen – ein Phänomen, das selbst erfahrene Küstenretter immer wieder vor Herausforderungen stellt.

Touristen unterschätzen dieses Risiko häufig. Die Szenen an den Küsten wirken idyllisch, das Wasser klar, die Brandung malerisch. Doch was wie ein natürlicher Fotospot wirkt, kann sich binnen Sekunden in eine Todesfalle verwandeln. Experten sprechen von einer „unsichtbaren Gefahr“, die sich erst zeigt, wenn es bereits zu spät ist.

Rettungskräfte im Dauereinsatz

Nach dem Unglück in Los Gigantes rückten die Rettungsdienste der Insel innerhalb kürzester Zeit aus. Ein Hubschrauber ortete mehrere Personen im Wasser, Jetskis der Seerettung versuchten, sie zu erreichen, während Feuerwehr und Küstenwache die Felsbereiche absicherten. Trotz des schnellen Einsatzes konnten drei Menschen nur noch tot geborgen werden. Für die Suchteams war die Arbeit aufgrund der Strömungen und des unberechenbaren Seegangs besonders gefährlich – ein Einsatz unter hohem Risiko.

Die Ereignisse ähneln dem Großeinsatz wenige Wochen zuvor: Passanten, Polizisten und professionelle Rettungskräfte hatten damals Menschen aus den Fluten gezogen, teils unter dramatischen Bedingungen. Diese Unfälle zeigen ein sich wiederholendes Muster, das deutlicher kaum sein könnte: Die Gefahr besteht nicht nur für Badende, sondern ebenso für Menschen, die lediglich am Rand der Küstenanlagen stehen.

Warnungen waren ausgesprochen – aber offenbar wirkungslos

Die Regierung der Kanarischen Inseln und der staatliche Wetterdienst hatten im Vorfeld klare Warnungen herausgegeben. Rote Gefahrenstufe, hohe Dünung, dringende Empfehlung, die Küstenbereiche zu meiden. Dennoch begaben sich viele Menschen an die Felsen, vermutlich auch, um die beeindruckenden Wellen zu beobachten. Es ist ein bekanntes Dilemma: Die Naturgewalt zieht an, schafft spektakuläre Bilder – und verleitet zum Näherkommen, obwohl genau dies das Risiko dramatisch erhöht.

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Fachleute fordern daher seit Jahren, dass Warnhinweise sichtbarer, eindeutiger und mehrsprachig kommuniziert werden müssten. Besonders Orte, die sich in sozialen Medien als Attraktionen verbreiten, benötigen stärkere Sicherheitsmaßnahmen. Die Diskrepanz zwischen touristischer Anziehungskraft und realer Gefahr könnte sonst weiterhin zu Unfällen führen.

Was Reisende unbedingt beachten sollten

  • Küstenwarnungen stets ernst nehmen und gefährdete Zonen meiden – insbesondere Naturpools, Klippen und Molen.
  • Mindestens mehrere Meter Abstand zur Wasserkante halten, selbst wenn es ungefährlich erscheint.
  • Hotelpersonal und lokale Behördenhinweise berücksichtigen, auch wenn das Wetter harmlos wirkt.
  • Im Notfall sofort Rettungskräfte alarmieren – jede Verzögerung kann lebensentscheidend sein.

Ein Ereignis, das zum Innehalten zwingt

Die Katastrophe von Los Gigantes steht sinnbildlich für die fragile Grenze zwischen Faszination und Gefahr an den Küsten Teneriffas. Der Atlantik ist nicht nur ein malerischer Hintergrund für Urlaubsfotos, sondern ein gewaltiges Naturphänomen, dessen Kraft unterschätzt wird. Die erneuten Todesfälle machen deutlich, dass die Insel vor einer doppelten Herausforderung steht: Sie muss ihre Besucher schützen, ohne dabei die natürliche Schönheit ihrer Küsten zu verlieren.

Die Tragödie zeigt, wie entscheidend es ist, Gefahrenlagen nicht erst zu erkennen, wenn die Welle bereits heranrollt. Es bleibt ein mahnendes Ereignis – eines, das das Bewusstsein schärft und die Verantwortung aller Beteiligten betont. Nur wenn Warnungen ernst genommen, Zugänge reguliert und Risiken klar kommuniziert werden, kann verhindert werden, dass sich solche Szenen wiederholen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.