Endgültig und Unwiederruflich! Urteil: Christina Block verliert das Sorgerecht für ihre Kinder

In Ausland
November 03, 2025

Kopenhagen/Hamburg, 3. November 2025 – Eine leise Spannung liegt über dem Saal, als das Urteil fällt. Christina Block, Tochter des bekannten Steakhaus-Gründers Eugen Block, blickt starr nach vorn. Kein Aufschrei, kein Wort – nur ein kurzer Atemzug. Mit der Entscheidung des dänischen Familiengerichts endet ein jahrelanger Rechtsstreit, der nicht nur juristische, sondern auch menschliche Dimensionen offenbart.

Ein langjähriger Kampf um zwei Kinder

Das dänische Gericht in Kolding hat entschieden: Christina Block verliert das Sorgerecht und Umgangsrecht für ihre beiden jüngsten Kinder. Das alleinige Sorgerecht geht an den Vater, der in Dänemark lebt. Diese Entscheidung gilt als unwiderruflich und beendet einen der komplexesten Sorgerechtsstreits zwischen Deutschland und Dänemark der vergangenen Jahre.

Seit fast einem Jahrzehnt ringen die Hamburger Unternehmerin und ihr ehemaliger Ehemann vor Gerichten beider Länder um das Wohl ihrer Kinder. Die Tochter, inzwischen 14, und der Sohn, 11 Jahre alt, leben seit 2021 dauerhaft beim Vater in Dänemark. Christina Block hatte versucht, eine Rückführung nach Deutschland zu erwirken – vergeblich. Ihr Antrag nach dem dänischen Kindesentführungsgesetz wurde bereits im Februar 2023 abgelehnt.

Warum deutsche Gerichte nicht mehr zuständig sind

Ein zentrales juristisches Detail im Fall: Die Kinder haben ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort in Dänemark. Damit verlor das Hamburger Familiengericht die Zuständigkeit. „Der Lebensmittelpunkt der Kinder liegt in Dänemark“, stellte das Gericht 2023 fest. Diese Regelung basiert auf europäischen Abkommen zum internationalen Familienrecht. Auch das Bundesverfassungsgericht wies eine Beschwerde Blocks zurück, da keine Verletzung deutscher Grundrechte vorliege.

Damit war klar: Dänemark hat das letzte Wort. Und dieses Wort fiel eindeutig – zugunsten des Vaters.

Schwere Vorwürfe gegen Christina Block

Parallel zum familienrechtlichen Streit läuft gegen Block ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Kindesentführung. Laut dänischer und deutscher Ermittlungsbehörden soll sie an Silvester 2023/24 eine Aktion in Auftrag gegeben haben, bei der ihre beiden Kinder gewaltsam aus dem Haus des Vaters nach Deutschland gebracht wurden. Dabei soll der Vater, der dänische Gastronom Stephan Hensel, verletzt worden sein.

Internationale Medien wie The Guardian und The Jerusalem Post berichten, dass angeblich eine private Sicherheitsfirma mit früheren israelischen Geheimdienstmitarbeitern an der Operation beteiligt war. Insgesamt sollen über 140 Zeugen und 20 Gutachter im Verfahren aussagen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen Block mehrere Jahre Haft.

Das internationale Spannungsfeld

Der Fall macht deutlich, wie kompliziert grenzüberschreitende Sorgerechtsfragen innerhalb der EU sind. Unterschiedliche Rechtssysteme, Sprachen und Zuständigkeiten führen häufig zu widersprüchlichen Urteilen. Während ein deutsches Gericht Christina Block einst das Sorgerecht zusprach, erkannte Dänemark dieses Urteil nie an.

Familienrechtsexperten wie Henrike von Scheliha betonen, dass „das Kindeswohl im Vordergrund steht, auch wenn nationale Entscheidungen kollidieren“. Sie sieht im Fall Block ein Beispiel für die Grenzen elterlicher Sorge, wenn juristische Grenzen überschritten werden.

Der Konflikt eskalierte über Jahre

Die Vorgeschichte reicht weit zurück: Bereits 2015 regelte ein deutsches Gericht, dass die Kinder regelmäßig Wochenenden beim Vater verbringen sollten. Doch nach einem Aufenthalt im Sommer 2021 kehrten sie nicht zurück. Der Vater erklärte damals, er werde die Kinder nicht mehr nach Deutschland bringen. Damit begann eine juristische Kettenreaktion, die sich über mehrere Ländergrenzen hinwegzog.

Verlorene Nähe – ein emotionaler Absturz

Christina Block sprach in der Vergangenheit mehrfach öffentlich über den Schmerz, ihre Kinder nicht sehen zu dürfen. In sozialen Medien und Interviews bezeichnete sie das Vorgehen der dänischen Justiz als „unmenschlich“. Ihr Umfeld beschreibt sie als kämpferisch, aber erschöpft. Beobachter berichten, dass sie den Prozess „mit stoischer Ruhe“ ertrug, obwohl ihr jede Hoffnung genommen wurde.

Auf Plattformen wie Reddit und in Elternforen wird der Fall kontrovers diskutiert. Einige Nutzer verweisen auf Widersprüche zwischen dänischem und deutschem Recht, andere äußern Mitgefühl für die Kinder, die zwischen zwei Welten geraten seien. Eine Nutzerin schrieb: „Hier verliert am Ende jeder – vor allem die Kinder.“

Was passiert nun?

Nach der Entscheidung bleibt Christina Block rechtlich kaum eine Handlungsoption. Ein Antrag auf Wiederaufnahme wäre nur möglich, wenn sich die Lebensumstände der Kinder wesentlich ändern. Das dänische Familienrecht erlaubt eine erneute Prüfung nur in Ausnahmefällen. Ihre Verteidigung will nach Angaben aus dem Umfeld prüfen, ob der Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gebracht werden kann.

Die juristischen Dimensionen im Überblick

AspektEntscheidungZuständiges Land
SorgerechtAlleinig beim VaterDänemark
UmgangsrechtEntzogenDänemark
VerfassungsbeschwerdeAbgelehntDeutschland
Strafverfahren wegen KindesentführungLaufendDeutschland

Warum ein dänisches Urteil bindend ist

Viele Leser fragen sich, warum Dänemark ein deutsches Urteil überstimmen darf. Die Antwort liegt im europäischen Familienrecht: Sobald Kinder ihren Lebensmittelpunkt in einem anderen EU-Land haben, gilt dessen Rechtssystem als zuständig. Dänemark hat entschieden, dass die Kinder dort verwurzelt sind – Schule, Freundeskreis und Alltag befinden sich seit Jahren in Dänemark. Damit erlosch die Gültigkeit des deutschen Urteils automatisch.

Auch Statistiken zeigen, dass solche Fälle zunehmen. Laut einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2024 steigen grenzüberschreitende Sorgerechtskonflikte innerhalb der EU jährlich um rund 8 %. Die häufigsten Probleme: unterschiedliche Auffassungen von Kindeswohl und komplizierte Zuständigkeitsfragen.

Ein Prozess mit Symbolkraft

Der Fall Block hat längst politische Bedeutung erlangt. Juristen sehen darin ein Beispiel für die Notwendigkeit klarerer Regeln bei europäischen Sorgerechtsfällen. Während Deutschland in vergleichbaren Fällen stärker auf Vermittlung setzt, gelten dänische Entscheidungen als besonders konsequent – und schwer anfechtbar.

„Das Urteil zeigt, dass nationale Grenzen im Familienrecht oft wichtiger sind als emotionale Bindungen“, kommentierte ein Rechtsexperte aus Kopenhagen. „Das kann hart erscheinen, aber es soll Stabilität für die Kinder schaffen.“

Wie es für die Familie weitergeht

Der Vater lebt weiterhin mit den beiden Kindern in Südjütland. Beobachter berichten, dass die Kinder dort gut integriert seien. Ob Christina Block jemals wieder Kontakt zu ihnen aufnehmen kann, hängt von einer zukünftigen Neubewertung durch dänische Behörden ab. Diese prüfen regelmäßig, ob eine Wiederaufnahme des Kontakts dem Kindeswohl entspricht – bislang wurde das verneint.

In Hamburg hingegen wächst das öffentliche Interesse. Die Boulevardpresse verfolgt jedes Detail, während in juristischen Fachkreisen über internationale Zuständigkeiten diskutiert wird. Viele fragen sich, ob der Fall Block ein Präzedenzfall für künftige grenzüberschreitende Entscheidungen wird.

Ein stiller Nachhall eines öffentlichen Dramas

Mit dem endgültigen Urteil endet ein jahrelanger Kampf – zumindest vorerst. Christina Block steht vor den Trümmern einer familiären Auseinandersetzung, die zur internationalen Schlagzeile wurde. Ihre Kinder wachsen nun in einem anderen Land auf, in einem anderen Rechtssystem, unter anderen Regeln.

Das Schicksal dieser Familie steht sinnbildlich für die Spannungen zwischen Recht, Emotion und Grenzen in Europa. Der Fall erinnert daran, dass selbst in Zeiten offener Grenzen familiäre Konflikte kaum eindeutige Sieger kennen – nur Entscheidungen, die bleiben.

Avatar
Redaktion / Published posts: 2958

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.