Spannung vor der Bergparade Schwarzenberg im Erzgebirge: Geplante Antifa-Demo am 13. Dezember sorgt für Unruhe

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Dezember 05, 2025

Schwarzenberg, 05. Dezember 2025 – Kerzenschein, Bergmanns-musik und der Duft von Glühwein: Normalerweise zieht die Adventszeit die Menschen nach Schwarzenberg. Doch in diesem Jahr liegt bereits vor dem ersten Schneeflocken-Funkeln ein Schatten über der Altstadt — die Ankündigung einer politisch-aufgeladenen Demonstration lässt viele Bewohner unruhig schlafen.

Für den 13. Dezember 2025, den Tag der traditionellen Bergparade und des festlichen Weihnachtsmarktes, hat die linke Gruppierung Spektrum360 eine Demonstration angemeldet — mit Start um exakt 13:12 Uhr am Bahnhof. :contentReference[oaicite:2]{index=2}

Plakate, Provokation und Vorfreude auf Protest

In den vergangenen Tagen tauchten in Schwarzenberg schwarz-weiß gestaltete Plakate auf, die mit dem Slogan „Die Staatsmacht in die Schranken weisen“ für die Demo warben. Die Aufrufe wirken bewusst provokativ — inmitten der weihnachtlichen Vorfreude wirken sie wie Störfeuer. :contentReference[oaicite:3]{index=3}

Die Anmeldung der Veranstaltung liegt formell vor — doch eine Genehmigung liegt noch nicht vor. Die Entscheidung obliegt der Versammlungsbehörde des Landratsamt Erzgebirgskreis. :contentReference[oaicite:5]{index=5} Die Stadtverwaltung hat Bedenken angemeldet: Ort und Zeitpunkt der Demo gelten als problematisch, insbesondere angesichts des festlichen Programms der Bergparade und des Weihnachtsmarktes. :contentReference[oaicite:6]{index=6}

Warum gerade Schwarzenberg?

Die Wahl des Datums — 13. Dezember — und der Uhrzeit — 13:12 Uhr — erscheint nicht zufällig. Die Kombination 1312 gilt in rechten und linken Szenen als Code für „ACAB“ („All Cops Are Bastards“) und wird als provokatives Symbol verstanden. :contentReference[oaicite:7]{index=7}

Hinzu kommt: Die Demo soll ausgerechnet dann beginnen, wenn vielerorts bereits die ersten historischen Sonderzüge mit Gästen eintreffen — Touristen, Familien, Besucher des Weihnachtsmarktes. Die gleiche Stunde, in der das Erzgebirge traditionell in festlichem Glanz erstrahlt, könnte 2025 zum Schauplatz politischer Spannung werden. :contentReference[oaicite:8]{index=8}

Ratlose Stadt — wachsende Sorgen unter Bürgern

Die Leitung der Stadt suchte früh das Gespräch mit den Anmeldern und Behörden. Es wurden mögliche Routen besprochen — eine Strecke, die laut Verwaltung überwiegend durch die Neustadt führen könnte, bewusst getrennt von Markt und Parade. Ziel sei es, Weihnachtsmarkt und Demo strikt zu separieren. :contentReference[oaicite:9]{index=9}

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Doch viele im Gemeinderat fordern ein klares Zeichen: Der Protest solle gar nicht erst stattfinden. Für sie gehören Adventszeit und Bergparade unpolitisch-friedlich – ein Fest der Gemeinschaft, nicht der Konfrontation. :contentReference[oaicite:10]{index=10}

Position der Demonstrationsbefürworter

Spektrum360 und die unterstützende Abgeordnete Juliane Nagel (Die Linke, Sachsen) betonen, es gehe nicht um einen Angriff auf Weihnachtsmarkt oder Parade. Vielmehr wolle man ein Zeichen gegen staatliche Repression setzen und Solidarität mit Menschen zeigen, die nach Razzien und Ermittlungen der Behörden angeklagt sind. :contentReference[oaicite:12]{index=12}

Der Verein argumentiert, der Demonstrationsbeginn um 13:12 Uhr stehe außerhalb der Paradezeiten — die Bergparade soll laut Plan erst um 17 Uhr starten. Damit sei genug zeitlicher Abstand eingeplant. :contentReference[oaicite:13]{index=13}

Unbekannte Größen: Route, Teilnehmerzahl, Stimmung

Was unklar bleibt: Wie viele Menschen werden kommen? Welche Route genau wird gewählt? Wird es eine friedliche Demonstration oder droht eine Eskalation? Landesamt, Polizei und Stadt arbeiten hinter den Kulissen an Sicherheitskonzepten — Ergebnisse liegen bislang nicht vor. :contentReference[oaicite:14]{index=14}

Fest steht bisher nur: Politische Botschaften, mögliche pyrotechnische Mittel und provokative Symbolik stehen im starken Kontrast zu der festlichen Stimmung, die viele mit dem Schwarzenberger Advent verbinden. :contentReference[oaicite:15]{index=15}

Tradition auf dem Prüfstand – ein kleiner Ort ringt um Ruhe

Die 13. Dezember 2025 sollte für viele Schwarzenberger ein Tag der Erinnerung, der Gemeinschaft und festlichen Besinnung sein. Historische Trachten, Bergmannslieder, Lichterketten und der Duft von Zimt und Glühwein – all das gehört zur Bergparade. Doch mit der Ankündigung der Demo stehen diese Bilder auf der Kippe.

Die Stadtverwaltung plädiert für Besonnenheit und bittet um Abwägung: Versammlungsfreiheit ja, aber nicht auf Kosten der öffentlichen Ruhe und des Gemeinschaftsgefühls. Der Bürgermeister unterstreicht: Der Weihnachtsmarkt mit Bergparade sei traditionell unpolitisch, ein Ort der Begegnung und Kultur — kein Ort des Protests. :contentReference[oaicite:16]{index=16}

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Ein ungewisses Ende – mit Blick auf den 13. Dezember

Der Ausgang bleibt offen. Ob die Demo tatsächlich stattfindet oder von der Versammlungsbehörde untersagt wird — darüber wird in den kommenden Tagen entschieden. Klar ist: Schwarzenberg steht vor einer Entscheidung, die weit über eine Anmeldung hinausgeht. Es geht um das Bild der Stadt, um Advent, Bergparade und das Selbstverständnis einer Gemeinschaft.

Für die Bürger bedeutet das: ein Warten auf Klarheit – und die Hoffnung, dass am Ende die Glocken der Bergparade und nicht Demonstrationsformeln durch die Altstadt hallen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.