
Düsseldorf, 31. Dezember 2025. Sirenen hallen durch Pempelfort, ein Polizeihubschrauber zieht seine Kreise über der Innenstadt. Auf der Kaiserstraße steht ein Taxi, durchlöchert von Einschüssen, umgeben von Absperrbändern und Blaulicht. Was zunächst wie ein weiteres Gewaltverbrechen wirkt, entwickelt sich rasch zu einem der schwersten Fälle der vergangenen Monate.
Am frühen Dienstagnachmittag ist ein Fahrgast eines Uber-Taxis in Düsseldorf Ziel eines gezielten Angriffs geworden. Unbekannte Täter eröffneten während der Fahrt das Feuer auf das Fahrzeug. Der Mann auf dem Beifahrersitz wurde schwer verletzt, sein Leben schwebte zeitweise in Gefahr. Die Polizei ermittelt wegen eines Taxi-Mordanschlags, das Motiv ist bislang unklar.
Schüsse auf offener Straße
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen ereignete sich der Taxi-Mordanschlag gegen 14.38 Uhr auf der stark befahrenen Kaiserstraße. Mehrere Zeugen meldeten Schussgeräusche, einige berichteten von mindestens zehn Detonationen in kurzer Folge. Kurz darauf blieb ein Taxi mitten auf der Fahrbahn stehen. Die Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite war von mehreren Einschusslöchern durchzogen.
Der Fahrer des Wagens reagierte geistesgegenwärtig, brachte das Fahrzeug zum Stillstand und alarmierte die Rettungskräfte. Der schwer verletzte Fahrgast wurde noch am Tatort notärztlich versorgt und anschließend in ein Düsseldorfer Krankenhaus gebracht. Zu seinem aktuellen Zustand äußerten sich die Behörden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.
Der Fahrer selbst sowie weitere Insassen blieben körperlich unverletzt, standen jedoch unter Schock. Seelsorger kümmerten sich noch am Tatort um die Betroffenen.
Großeinsatz der Polizei
Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich der Bereich rund um den Tatort in eine Hochsicherheitszone. Streifenwagen, zivile Einsatzkräfte, Spurensicherung und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz. Die Kaiserstraße wurde weiträumig gesperrt, der Verkehr über Stunden umgeleitet.
Die Ermittler sicherten zahlreiche Patronenhülsen auf der Fahrbahn und untersuchten das Taxi detailliert. Erste Spuren deuten darauf hin, dass die Schüsse aus unmittelbarer Nähe abgegeben wurden – möglicherweise aus einem zweiten Fahrzeug oder vom Gehweg aus.
Wegen der Schwere der Tat übernahm noch am selben Tag eine Mordkommission die Ermittlungen. Der Verdacht eines gezielten Taxi-Mordanschlags gilt aus Sicht der Polizei als naheliegend.
Hinweise auf gezielte Tat
Obwohl sich die Ermittlungen noch in einem frühen Stadium befinden, gehen die Behörden davon aus, dass der Angriff nicht dem Fahrer, sondern dem Fahrgast galt. Die Schussrichtung, die Trefferlage und die Anzahl der abgegebenen Schüsse sprechen für ein gezieltes Vorgehen.
Mediale Berichte hatten früh die Möglichkeit ins Spiel gebracht, dass es sich bei dem Opfer um einen Influencer handeln könnte. Die Polizei bestätigte diese Angaben bislang nicht. Auch zu möglichen beruflichen oder privaten Hintergründen des Verletzten machten die Ermittler keine Angaben.
Fest steht lediglich: Der Taxi-Mordanschlag war kein Zufallsverbrechen. Die Täter wussten offenbar, wen sie treffen wollten – und nahmen den Angriff auf offener Straße in Kauf.
Flucht der Täter
Mehrere Zeugen gaben an, kurz nach den Schüssen eine oder mehrere Personen gesehen zu haben, die sich hastig vom Tatort entfernten. Ob die Täter zu Fuß oder mit einem weiteren Fahrzeug flohen, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Eine konkrete Täterbeschreibung liegt bislang nicht vor. Die Polizei wertet Videoaufnahmen aus dem Umfeld aus, darunter Überwachungskameras von Geschäften sowie private Dashcams. Zudem hoffen die Ermittler auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Taxi-Gewalt in Düsseldorf: kein Einzelfall
Der aktuelle Taxi-Mordanschlag reiht sich in eine Serie schwerer Gewaltverbrechen ein, die sich in den vergangenen Jahren im Umfeld von Taxis und Fahrdiensten ereignet haben. Besonders Düsseldorf war mehrfach Schauplatz solcher Taten.
Im März dieses Jahres war ein Fahrgast ebenfalls in der Innenstadt erschossen worden. Auch damals handelte es sich um einen gezielten Angriff. Die Ermittlungen ergaben später, dass dem Verbrechen ein persönlicher Konflikt vorausgegangen war. Mehrere Tatverdächtige konnten nach intensiver Fahndung identifiziert werden.
Diese Fälle werfen Fragen nach der Sicherheit im öffentlichen Raum auf – insbesondere für Fahrgäste und Fahrer von Taxi- und Ride-Hailing-Diensten. Branchenvertreter fordern seit Längerem zusätzliche Schutzmaßnahmen, etwa technische Notrufsysteme oder eine stärkere polizeiliche Präsenz an bekannten Brennpunkten.
Belastung für Fahrer und Fahrgäste
Taxi- und Uber-Fahrer berichten immer wieder von angespannten Situationen, vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Der aktuelle Taxi-Mordanschlag verstärkt die Sorge vieler Beschäftigter in der Branche. Gewerkschaften weisen darauf hin, dass Fahrer häufig zwischen die Fronten geraten, obwohl sie selbst nicht Ziel der Tat sind.
Auch Fahrgäste reagieren verunsichert. In sozialen Netzwerken wird der Vorfall intensiv diskutiert, viele Nutzer äußern Sorge um die eigene Sicherheit bei Fahrten durch die Innenstadt.
Politische Reaktionen und Ermittlungsdruck
Aus der Düsseldorfer Stadtpolitik kamen noch am Abend erste Reaktionen. Vertreter mehrerer Parteien betonten, dass Gewaltverbrechen wie dieser Taxi-Mordanschlag mit aller Konsequenz verfolgt werden müssten. Zugleich mahnten sie, die Ursachen solcher Taten stärker in den Blick zu nehmen.
Die Polizei betonte, dass derzeit keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung bestehe. Dennoch werde der Fall mit höchster Priorität behandelt. Jeder Hinweis könne entscheidend sein, um die Täter zu identifizieren und weitere Gewalt zu verhindern.
Die Ermittler arbeiten eng mit der Staatsanwaltschaft zusammen. Neben der Spurensicherung am Tatort werden auch Bewegungsprofile ausgewertet, um mögliche Vorbereitungen der Tat zu rekonstruieren.
Offene Fragen nach dem Anschlag
Trotz intensiver Ermittlungen bleiben zentrale Fragen offen. Wer gab die Schüsse ab? Aus welchem Motiv heraus? Und wie konnten die Täter nach dem Taxi-Mordanschlag unerkannt entkommen?
Die Polizei hält sich mit Details bewusst zurück, um den Fortgang der Ermittlungen nicht zu gefährden. Klar ist jedoch: Der Fall zeigt erneut, wie schnell sich alltägliche Situationen in lebensbedrohliche Szenarien verwandeln können.
Der Taxi-Mordanschlag von Düsseldorf ist mehr als ein weiterer Eintrag in der Kriminalstatistik. Er trifft eine Stadt, die sich als offen und sicher versteht, mitten im Alltag. Die Bilder des durchlöcherten Taxis, der abgesperrten Straße und der kreisenden Hubschrauber bleiben haften.
Für die Ermittler beginnt nun ein Wettlauf gegen die Zeit. Für Fahrer und Fahrgäste bleibt die Hoffnung, dass die Verantwortlichen schnell zur Rechenschaft gezogen werden – und dass sich solche Taten nicht wiederholen.