VfB Stuttgart im Transferfieber: Das sind die nächsten Schritte

In Stuttgart
September 03, 2025

Stuttgart – Der VfB Stuttgart steckt mitten in einem Transfer-Wahnsinn, wie ihn die Bundesliga selten erlebt hat. Mit hochkarätigen Abgängen und spannenden Neuzugängen stellt sich der Klub für die kommenden Monate neu auf. Die Schwaben stehen nach Rekordeinnahmen und Last-Minute-Deals nun vor der Herausforderung, sportlich und personell die richtige Balance zu finden.

Rekordabgänge sorgen für Schlagzeilen

Die Transferperiode war für den VfB Stuttgart vor allem von zwei Abgängen geprägt. Nationalspieler Nick Woltemade wechselte für eine Rekordsumme von rund 85 Millionen Euro zu Newcastle United. Damit erzielte der Verein einen der größten Erlöse seiner Vereinsgeschichte und sorgte international für Aufsehen. Woltemade hatte in der Vorsaison mit 17 Toren in 33 Spielen geglänzt und galt lange als Zielobjekt von Bayern München, ehe die Engländer mit einem Mega-Angebot dazwischenfunkten.

Auch Enzo Millot verließ den VfB und schloss sich für etwa 30 Millionen Euro dem saudi-arabischen Klub Al-Ahli an. Damit rangiert er hinter Benjamin Pavard und Mario Gomez auf Platz drei der teuersten Abgänge der Vereinsgeschichte. Millot, seit 2021 im Verein, verabschiedete sich emotional von Fans und Mitspielern, nachdem er 133 Pflichtspiele für die Schwaben absolviert hatte.

Neue Gesichter für die Offensive

Die Abgänge schufen Raum für hochkarätige Neuzugänge. Besonders in der Offensive plant der VfB Stuttgart eine Verjüngungskur. Badredine Bouanani kam für rund 20 Millionen Euro von OGC Nizza und unterschrieb bis 2030. Hinzu stößt der 21-jährige Bilal El Khannouss von Leicester City, zunächst per Leihe mit Kaufpflicht, die sich auf etwa 20 Millionen Euro belaufen soll. Außerdem steht mit Hyeon-gyu Oh ein weiterer Angreifer kurz vor der Unterschrift. Der Südkoreaner wechselt voraussichtlich für 18 Millionen Euro plus Boni vom belgischen Klub Genk.

Diese Transfers sollen nicht nur die entstandenen Lücken schließen, sondern auch die Offensive auf ein neues Niveau heben. Alle drei Neuzugänge gelten als technisch versiert und entwicklungsfähig, was Stuttgart in der Champions League und im nationalen Wettbewerb zusätzliche Optionen verschaffen könnte.

Interne Lösungen und Übergang bis Winter

Trotz der Neuzugänge setzt der VfB Stuttgart auch auf interne Lösungen. Ermedin Demirović rückt in die Rolle der zentralen Torgefahr, während Tiago Tomás verstärkt im Sturmzentrum eingeplant ist. Silas, der nach einer Verletzungspause zurückkehrt, wird voraussichtlich in vier bis sechs Wochen wieder eine Option sein. Zudem könnte Nachwuchsstürmer Mo Sankoh aushelfen, nachdem Angebote anderer Vereine für ihn abgelehnt wurden.

Die Verantwortlichen haben zudem entschieden, bis zum Winter keine vereinslosen Spieler mehr zu verpflichten. Stattdessen setzt man auf das bestehende Personal und will die nächsten Monate nutzen, um die Integration der neuen Spieler voranzutreiben und die Balance im Kader zu finden.

Transferfieber als Balanceakt

Der VfB Stuttgart befindet sich im Spannungsfeld zwischen sportlichem Erfolg und finanzieller Weitsicht. Mit den Abgängen von Woltemade und Millot hat der Verein Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe erzielt, gleichzeitig aber auch entscheidende Spieler verloren. Der Transfer von Bouanani, El Khannouss und Oh zeigt, dass der Klub bereit ist, einen Teil dieser Einnahmen direkt zu reinvestieren und die Mannschaft konkurrenzfähig zu halten.

Trainer und Vorstand betonen dabei die Notwendigkeit, junge Talente aufzubauen und gleichzeitig erfahrene Spieler wie Demirović in Schlüsselrollen zu stärken. Mit der Champions League im Blick ist der Druck groß, sportlich an die Erfolge der Vorsaison anzuknüpfen.

Ausblick: Stuttgart zwischen Aufbruch und Erwartungsdruck

Der VfB Stuttgart geht nach einer turbulenten Transferphase mit einem runderneuerten Gesicht in die kommende Spielzeit. Während die Fans den Verlust von Leistungsträgern wie Woltemade und Millot verkraften müssen, wecken die hochkarätigen Neuzugänge große Hoffnungen. Entscheidend wird sein, wie schnell sich die neuen Spieler in das System integrieren und ob die Übergangslösungen bis zur Rückkehr von Silas und möglichen Winterverstärkungen tragen. Eines steht fest: Das Transferfieber in Stuttgart ist vorerst nicht abgeklungen – und die nächsten Schritte werden mit Spannung erwartet.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.