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Gefährliche WhatsApp-Lücke: Schon ein Bild kann dein Smartphone infizieren

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September 19, 2025

Eine neue Sicherheitslücke in WhatsApp sorgt weltweit für Schlagzeilen. Die Schwachstelle ermöglicht es Angreifern, Smartphones und Computer allein durch den Versand von manipulierten Bildern zu infizieren. Besonders brisant: Nutzer müssen die Dateien weder anklicken noch öffnen – schon die Vorschaufunktion genügt.

Hintergrund zur aktuellen Sicherheitslücke

Die Sicherheitslücke in WhatsApp ist von Experten als sogenannte „Zero-Click“-Schwachstelle eingestuft worden. Das bedeutet, dass ein Angriff ohne jede Aktion des Nutzers durchgeführt werden kann. Im konkreten Fall reichen manipulierte Bilddateien, die über WhatsApp verschickt werden. Sobald diese durch die Vorschaufunktion verarbeitet werden, kann Schadcode ausgeführt werden. Betroffen sind sowohl iPhones als auch Macs, und auch Samsung-Geräte mit Android sind gefährdet.

Die technischen Details

Die Schwachstelle basiert auf einer Kette von Sicherheitslücken: Zum einen CVE-2025-55177, die eine unzureichende Autorisierung von Nachrichten zwischen verknüpften Geräten betrifft, zum anderen CVE-2025-43300, die im Apple Image I/O Framework entdeckt wurde. In Kombination können Angreifer Speicherfehler provozieren und dadurch Schadcode einschleusen. Besonders gefährlich ist, dass die Bilder nicht geöffnet werden müssen, sondern bereits die interne Bildverarbeitung ausreicht.

Betroffene Versionen

Die folgenden WhatsApp-Versionen gelten als anfällig und sollten dringend aktualisiert werden:

  • WhatsApp für iOS vor Version 2.25.21.73
  • WhatsApp Business für iOS vor Version 2.25.21.78
  • WhatsApp für Mac vor Version 2.25.21.78

Auch Samsung-Geräte mit Android 13 bis 16 sind betroffen, da dort eine Drittanbieter-Bibliothek für Bildanalysen die Angriffe ermöglicht. Nutzer dieser Geräte sollten ebenfalls umgehend nach Updates suchen.

Zero-Click-Angriffe erklärt

Viele Nutzer fragen sich: Was bedeutet „Zero-Click Angriff“ bei WhatsApp und wie gefährlich ist er? Zero-Click bedeutet, dass kein Klick, kein Antippen und kein aktives Öffnen notwendig ist. Der Angriff geschieht unsichtbar im Hintergrund, wenn die Software versucht, eine Nachricht oder Datei automatisch darzustellen. Diese Art von Angriff ist extrem gefährlich, da sie die üblichen Vorsichtsmaßnahmen aushebelt. Selbst das „nicht öffnen“ von Dateien reicht nicht mehr als Schutzmaßnahme aus.

Selten, aber hochriskant

In einschlägigen Foren wird betont, dass Bilddateien normalerweise sicher sind. Nur in seltenen Fällen wie diesen Zero-Day-Lücken kommt es zu gefährlichen Ausnahmen. Die aktuelle Schwachstelle ist deshalb so brisant, weil sie bereits aktiv ausgenutzt wurde. Es handelt sich nicht um eine theoretische Bedrohung, sondern um eine praktische, bestätigte Attacke.

Wer ist betroffen?

Die Frage vieler Nutzer lautet: Sind Android-Smartphones auch gefährdet durch diese WhatsApp Bilder-Lücke? Ja, die Gefahr betrifft nicht nur Apple-Nutzer. Auch Besitzer von Samsung-Smartphones mit Android 13 bis 16 sind potenziell betroffen. Die Lücke ist nicht systemweit für alle Android-Geräte bestätigt, aber Samsung selbst hat bereits Sicherheitsupdates angekündigt und vor dem Problem gewarnt.

Gezielte Angriffe

Laut WhatsApp selbst wurde die Lücke bisher bei weniger als 200 Personen weltweit aktiv ausgenutzt. Dies deutet darauf hin, dass gezielt bestimmte Personengruppen angegriffen wurden – etwa Journalistinnen, Aktivisten oder Personen mit politischer Relevanz. Dennoch gilt: Auch wenn aktuell nur wenige Angriffe bekannt sind, sollte jeder Nutzer seine Apps und Systeme sofort aktualisieren.

Anzeichen einer Infektion

Viele fragen sich: Wie erkenne ich, ob mein Gerät schon kompromittiert ist wegen dieser Lücke? Leider gibt es keine eindeutigen, für jeden Nutzer sichtbaren Anzeichen. Manche Betroffene erhielten direkte Warnungen von WhatsApp oder Apple, dass ihr Gerät Ziel eines Angriffs war. In anderen Fällen können Symptome wie ungewöhnlich hoher Batterieverbrauch, erhöhter Datenverbrauch oder eine spürbar langsamere Performance auftreten. Allerdings sind dies unsichere Indikatoren, da sie auch viele andere Ursachen haben können.

Stimmen aus der Community

In Diskussionen auf Reddit und anderen Plattformen weisen Experten darauf hin, dass solche Angriffe schwer zu erkennen sind. Nur spezialisierte Tools oder eine forensische Untersuchung könnten Klarheit verschaffen. Deshalb ist Vorbeugung durch Updates die wichtigste Schutzmaßnahme.

Was können Nutzer tun?

Die vielleicht wichtigste Frage lautet: Was soll ich tun, um mich zu schützen, wenn mein Gerät betroffen ist? Sicherheitsexperten empfehlen die folgenden Schritte:

Empfohlene Maßnahmen

  • Apps aktualisieren: Sofortige Installation der neuesten WhatsApp-Version ist Pflicht.
  • Betriebssystem-Update: Sowohl iOS, macOS als auch Android-Geräte sollten auf den neuesten Stand gebracht werden.
  • Factory Reset: Wenn man direkt von WhatsApp oder Apple benachrichtigt wurde, sollte ein vollständiger Werksreset durchgeführt werden.
  • App-Überprüfung: Installierte Anwendungen kritisch durchsehen und nur vertrauenswürdige Apps behalten.
  • Berechtigungen einschränken: Apps sollten nur die Zugriffe erhalten, die wirklich notwendig sind.

Tipps für den Alltag

Auch wenn Zero-Click-Angriffe mit üblichen Vorsichtsmaßnahmen kaum zu verhindern sind, lohnt es sich dennoch, das eigene Nutzungsverhalten zu überprüfen. Wer zum Beispiel automatische Backups verschlüsselt oder Geräte regelmäßig neu startet, erschwert Angreifern die dauerhafte Kontrolle. Sicherheitsbewusstsein bleibt ein entscheidender Faktor.

Die Rolle von Apple und Samsung

Apple hat die Schwachstelle in seinem Image I/O Framework erkannt und in mehreren Updates geschlossen. Bemerkenswert ist, dass auch ältere iOS-Versionen wie 15.8.5 und 16.7.12 noch Sicherheitsupdates erhielten. Das zeigt, wie ernst Apple die Bedrohung nimmt und wie groß die potenzielle Reichweite der Angriffe ist. Auch Samsung reagierte schnell und brachte eigene Sicherheitspatches für betroffene Galaxy-Geräte heraus.

Zero-Day in der Praxis

Besonders brisant ist, dass diese Sicherheitslücke bereits aktiv in der Praxis ausgenutzt wurde. Laut Tech-Analysten handelte es sich dabei um Spionagekampagnen, die gezielt Apple-Nutzer ins Visier nahmen. Zero-Day-Exploits sind kostspielig und komplex, weshalb sie in der Regel nicht für Massenangriffe, sondern für gezielte Einsätze verwendet werden.

Statistiken und Risikoeinschätzung

Die Schwachstelle CVE-2025-55177 wird mit einem CVSS-Score von 5.4 als moderat eingestuft. In Kombination mit der Apple-Lücke steigt das Risiko jedoch erheblich. Dass nur rund 200 Nutzer betroffen waren, zeigt die gezielte Natur der Angriffe. Dennoch warnen Sicherheitsexperten, dass solche Lücken in Zukunft auch breiter eingesetzt werden könnten.

Fragen nach der Zukunft

Viele Nutzer stellen sich die Frage: Kann ein Bild in WhatsApp mein Handy infizieren, ohne dass ich es öffne? Die Antwort lautet: Ja, genau das macht diese Zero-Click-Lücke so gefährlich. Die Vorschaufunktion reicht aus, um den Exploit auszulösen. Eine weitere Frage, die oft gestellt wird: Wurde diese Sicherheitslücke bereits aktiv ausgenutzt und wenn ja, gegen wen? Die bestätigten Angriffe richten sich hauptsächlich gegen hochrangige Zielpersonen. Dennoch gilt, dass prinzipiell jedes Gerät gefährdet sein könnte, wenn keine Updates installiert sind.

Diskussion in der IT-Szene

In sozialen Medien und Fachforen wird die Lücke intensiv diskutiert. Viele Experten weisen darauf hin, dass Zero-Click-Exploits seit Jahren zu den mächtigsten Angriffswerkzeugen gehören. Beispiele aus der Vergangenheit wie Pegasus oder NSO Group zeigen, wie solche Angriffe in staatlichen Überwachungsprogrammen eingesetzt werden können. Die aktuelle WhatsApp-Lücke reiht sich in diese Entwicklung ein.

Zitate aus der Community

Ein Nutzer im Forum fasste die Situation so zusammen: „Normalerweise sind Bilder harmlos. Erst wenn Parser-Lücken entstehen, wird es brandgefährlich.“ Ein anderer schrieb: „Dass Apple sogar alte Systeme noch patcht, zeigt, wie groß die Bedrohung ist.“

Ausblick und Bedeutung für die Nutzer

Die aktuelle Lücke ist nicht nur ein kurzfristiges Problem. Sie verdeutlicht, wie komplex moderne Kommunikationssysteme geworden sind und wie viele externe Bibliotheken und Frameworks involviert sind. Je mehr Komponenten zusammenspielen, desto größer ist auch die Angriffsfläche. Für die Nutzer heißt das: regelmäßige Updates, erhöhte Wachsamkeit und das Bewusstsein, dass selbst scheinbar harmlose Dateien Gefahren bergen können.

Die Enthüllung der WhatsApp-Bilderlücke ist ein Weckruf für Millionen Nutzer weltweit. Auch wenn nur wenige gezielte Attacken bekannt wurden, zeigt sie, wie verwundbar selbst etablierte Messenger-Dienste sind. Wer sich jetzt schützt, Updates einspielt und das eigene Sicherheitsverhalten reflektiert, kann das Risiko minimieren. Doch klar ist auch: Solche Angriffe werden in Zukunft nicht verschwinden, sondern eher zunehmen. Wachsamkeit bleibt daher die wichtigste Waffe im digitalen Alltag.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.