
In den letzten Jahren sahen sich zahlreiche Verbraucher mit erheblichen Preiserhöhungen im Bereich der Fernwärme konfrontiert. Besonders betroffen ist die HanseWerk Natur GmbH, gegen die nun eine Sammelklage eingereicht wurde. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, den aktuellen stand des Verfahrens und gibt praktische Tipps für betroffene Verbraucher.
Hintergrund der Sammelklage
Die HanseWerk Natur GmbH betreibt etwa 150 Wärmenetze im Norden Deutschlands. In den Jahren 2021 und 2022 kam es zu auffallend hohen Preissteigerungen bei den Fernwärmepreisen. Beispielsweise stieg der Arbeitspreis im Versorgungsgebiet Hohenlockstedt-Eichenring von 4,959 Cent/kWh (brutto) Ende 2020 auf 38,039 cent/kWh (brutto) im Jahr 2023. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh bedeutet dies Mehrkosten von bis zu 8.550 euro für die Verbraucher. ([verbraucherzentrale.nrw](https://www.verbraucherzentrale.nrw/verfahren/hansewerk?utm_source=openai))
Einleitung der Sammelklage
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) reichte am 17. November 2023 eine Sammelklage gegen die HanseWerk Natur GmbH beim Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht ein. Ziel der Klage ist es, die unrechtmäßigen Preiserhöhungen rückgängig zu machen und betroffenen Verbrauchern Rückerstattungen zu ermöglichen. ([verbraucherzentrale.de](https://www.verbraucherzentrale.de/aktuelle-meldungen/energie/hansewerk-verbraucherinnen-koennen-sich-jetzt-fuer-sammelklage-anmelden-95510?utm_source=openai))
Aktueller Stand des Verfahrens
Ursprünglich wurde die Klage als Abhilfeklage eingereicht. Aufgrund gesetzlicher verjährungsfristen entschied der vzbv jedoch, das Verfahren als Musterfeststellungsklage weiterzuführen. Diese Änderung stellt sicher, dass Ansprüche der Verbraucher nicht verjähren und sie ihre Rechte effektiv durchsetzen können. ([vzbv.de](https://www.vzbv.de/meldungen/information-zur-sammelklage-gegen-hansewerk-natur?utm_source=openai))
Teilnahme an der Sammelklage
Betroffene Verbraucher können sich der Sammelklage anschließen, indem sie sich beim Bundesamt für Justiz (BfJ) ins Klageregister eintragen. Die Anmeldung ist kostenlos und schützt vor der Verjährung der Ansprüche. Ein klage-Check der Verbraucherzentrale hilft dabei, die Teilnahmeberechtigung zu prüfen. ([verbraucherzentrale.nrw](https://www.verbraucherzentrale.nrw/verfahren/hansewerk?utm_source=openai))
Praktische Tipps für Betroffene
- Widerspruch einlegen: Verbraucher sollten den Preiserhöhungen schriftlich widersprechen, idealerweise per Einschreiben, um ihre Ansprüche zu sichern.
- Unterlagen sammeln: Alle relevanten Dokumente wie Verträge, Rechnungen und Korrespondenz mit HanseWerk sollten sorgfältig aufbewahrt werden.
- Informationen einholen: Regelmäßige Updates zum Verfahren erhalten Verbraucher über den News-Alert der Verbraucherzentrale.
Fazit
Die Sammelklage gegen die HanseWerk Natur GmbH ist ein bedeutender Schritt zur Wahrung der Verbraucherrechte im Bereich der Fernwärme. Betroffene sollten die Möglichkeit nutzen, sich der Klage anzuschließen und aktiv ihre Ansprüche geltend zu machen.Durch gemeinsames Handeln können Verbraucher ein starkes signal gegen unrechtmäßige Preiserhöhungen setzen.