Riesen Insekt entdeckt – Gigantischer Fund im australischen Regenwald

In Umwelt
August 02, 2025

Millaa Millaa – In den tropischen Höhenzügen des nordaustralischen Regenwalds wurde eine neue Insektenart entdeckt, die selbst erfahrene Biologen staunen lässt. Die bisher unbekannte Gespenstschrecke ist nicht nur riesig, sondern stellt auch bisherige Rekorde in den Schatten. Sie könnte das schwerste bekannte Insekt Australiens sein – und wurde nur durch Zufall entdeckt.

Ein Koloss unter Insekten: Die Entdeckung von Acrophylla alta

Im abgelegenen Hochland der Atherton Tablelands in Nord-Queensland hat ein Team der James Cook University eine neue Art von Gespenstschrecke gefunden. Die Entdeckung erfolgte auf über 900 Metern Höhe in dichtem Regenwald – einem schwer zugänglichen Terrain, das nur wenigen Forschenden vorbehalten ist. Die neu beschriebene Art trägt den Namen Acrophylla alta und besticht durch ihre außergewöhnlichen Maße: Sie misst bis zu 40 Zentimeter in der Länge und bringt rund 44 Gramm auf die Waage – das Gewicht eines Golfballs.

„Solch ein Exemplar haben wir in Australien noch nie dokumentiert“, erklärt Ross Coupland, einer der Entdecker und Forscher an der Universität. Der Fund übertrifft damit alle bisherigen Rekorde vergleichbarer australischer Insekten – sowohl in Länge als auch in Gewicht.

Ein Fund durch Zufall – dank sozialer Medien

Die Entdeckung wurde durch ein Foto angestoßen, das auf Social Media kursierte und das zunächst wie ein Ast wirkte. Das Bild zeigte eine ungewöhnlich große, langgestreckte Struktur, die einem Zweig glich. Tatsächlich handelte es sich um das erste dokumentierte Exemplar von Acrophylla alta. Die Forscher wurden auf das Bild aufmerksam und machten sich gezielt auf die Suche.

In einer aufwendigen Bergungsaktion gelang es dem Team, das Tier mit einer langen Teleskopstange aus der Baumkrone zu bergen. Es handelte sich um ein weibliches Exemplar, das mittlerweile im Queensland Museum aufbewahrt und weiter untersucht wird. Ein zweites Weibchen wurde kurze Zeit später entdeckt. Männliche Tiere bleiben bislang unentdeckt – was die vollständige taxonomische Beschreibung der Art erschwert.

Warum blieb Acrophylla alta so lange unentdeckt?

Diese Frage stellt sich nicht nur in der wissenschaftlichen Community, sondern auch in Online-Foren. Die Antwort liegt im Lebensraum der Tiere: Die Gespenstschrecken leben hoch oben in der Baumkronenschicht tropischer Regenwälder – einem Bereich, der selbst erfahrenen Forschern meist verschlossen bleibt. Nur durch Zufälle wie Stürme oder tierische Prädatoren gelangen die Insekten zu Boden, wo sie dann entdeckt werden können.

Ein Schwergewicht unter Insekten

Im Vergleich zu bisher bekannten australischen Phasmiden ist Acrophylla alta ein wahres Schwergewicht. Die folgende Tabelle zeigt den direkten Vergleich:

ArtLängeGewicht
Acrophylla altabis 40 cmca. 44 g
Eurycnema goliathbis 20 cmca. 25 g
Extatosoma tiaratumca. 15 cmca. 18 g

Die immense Größe von Acrophylla alta könnte laut Experten ein evolutionärer Anpassungsmechanismus sein. In den kühlen Höhenlagen speichern größere Körpermassen besser die Wärme – ein Vorteil im feuchten, aber nicht tropisch-heißen Klima der Hochlandregion.

Wie schwer und groß ist Acrophylla alta im Vergleich zu anderen Insekten Australiens?

Mit bis zu 44 Gramm Gewicht ist die neue Gespenstschrecken-Art nicht nur länger, sondern auch deutlich schwerer als andere bekannte australische Insekten. Selbst großflügelige Falter oder Laubheuschrecken bleiben hinter diesem Gewicht zurück. Das macht Acrophylla alta zum aktuell schwersten dokumentierten Insekt des Kontinents.

Wissenschaftliche Bedeutung der Entdeckung

Die Art wurde mittlerweile offiziell im Fachjournal „Zootaxa“ beschrieben. Das Queensland Museum in Brisbane archiviert aktuell zwei Exemplare zur weiteren Analyse. Wissenschaftler sehen den Fund als Beleg für die außergewöhnliche Biodiversität der Region – und als Mahnung, dass ein Großteil der Insektenwelt bislang unbekannt ist. Schätzungen zufolge sind bis zu 70 Prozent der Insektenarten Australiens noch unbeschrieben.

„Dieser Fund zeigt, wie wenig wir über die Insektenvielfalt in abgelegenen Regionen wissen – trotz moderner Technologie“, sagt Entomologin Nicole Gunter vom Queensland Museum.

Die Wissenschaftler wollen nun gezielt nach männlichen Exemplaren suchen, um den Fortpflanzungszyklus der Art besser zu verstehen. Auch genetische Untersuchungen sind geplant, um die genaue Stellung innerhalb der Phasmatiden-Familie zu klären.

Können Acrophylla alta sich ohne Männchen fortpflanzen?

Diese Frage wird vielfach online diskutiert. Einige Nutzer vermuten, dass die Tiere sich parthenogenetisch – also ohne Männchen – fortpflanzen könnten, wie es bei anderen Gespenstschrecken vorkommt. Wissenschaftlich ist das für Acrophylla alta jedoch noch nicht bestätigt. Ohne männliche Exemplare bleibt diese Frage bislang unbeantwortet.

Wie Nutzer und Wissenschafts-Community reagieren

Die Reaktionen im Netz reichten von staunender Faszination bis hin zu humorvollen Kommentaren. In Reddit-Foren ist von einem „Branch Bug“ oder „BIG BOI“ die Rede. Manche Nutzer schlugen sogar alternative Namen wie „Drop Stick“ oder „Alien Insect“ vor. Der Begriff „Alien-like“ wurde auch von mehreren Medien aufgegriffen, um das ungewöhnliche Erscheinungsbild zu beschreiben.

Gleichzeitig betonen Fachleute die wissenschaftliche Tragweite der Entdeckung. Die Kombination aus enormer Größe, versteckter Lebensweise und geografischer Isolation macht Acrophylla alta zu einem Paradebeispiel für unentdeckte Artenvielfalt. Auch die Rolle sozialer Medien bei der Erstidentifikation des Tieres wird von Forschern hervorgehoben: Ohne das geteilte Bild wäre die Art vermutlich noch unbekannt.

Was ist Acrophylla alta?

Acrophylla alta ist eine bislang unbekannte Gespenstschrecke, die in Nord-Queensland entdeckt wurde. Sie lebt in den oberen Stockwerken des tropischen Regenwalds und erreicht Rekordgrößen. Ihre genaue ökologische Rolle und Fortpflanzungsweise sind derzeit noch Gegenstand laufender Studien.

Der Lebensraum: ein Rückzugsort voller Geheimnisse

Die Atherton Tablelands sind Teil des sogenannten „Wet Tropics“-Gebiets, das zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Hier herrscht eine einzigartige Mischung aus tropischem Regenwald, kühlem Bergklima und abgelegenen Hochlagen. Diese isolierte Umgebung begünstigt die Entwicklung endemischer Arten – also solcher, die nur hier vorkommen.

Die Entdeckung von Acrophylla alta zeigt, wie wichtig es ist, diese sensiblen Lebensräume zu schützen. Der Regenwald in Nord-Queensland beherbergt vermutlich Tausende von Spezies, die der Wissenschaft noch unbekannt sind. Für viele könnte es die letzte Chance sein, entdeckt zu werden, bevor Klimawandel, Rodung oder invasive Arten ihnen zusetzen.

Wie geht es weiter?

Aktuell arbeiten die Forscherteams daran, weitere Exemplare von Acrophylla alta aufzuspüren. Ziel ist es, mehr über ihre Lebensweise, ihre Fortpflanzung und ihr Verhalten zu lernen. Dabei kommen nicht nur klassische Methoden, sondern auch moderne Technologien wie Drohnen und Genetik zum Einsatz. Parallel wird auch die Öffentlichkeit in die Forschung einbezogen – etwa durch Citizen-Science-Plattformen oder die Meldung ungewöhnlicher Sichtungen via Social Media.

Ein neues Kapitel in der Entomologie

Die Entdeckung von Acrophylla alta ist ein wissenschaftliches Highlight – nicht nur wegen der Größe des Insekts, sondern wegen der vielen unbeantworteten Fragen, die es aufwirft. Sie zeigt, dass selbst in einem industrialisierten Land wie Australien noch biologische Überraschungen lauern. Und sie macht deutlich, wie wichtig es ist, den Blick für das vermeintlich Unsichtbare zu schärfen – sei es hoch oben in den Bäumen oder tief im Dickicht der Tropen.

„Wir stehen vielleicht erst am Anfang“, meint einer der Forscher. Und tatsächlich: In jedem Ast, in jedem Blatt, hinter jedem Schatten im Regenwald könnte das nächste große Kapitel der Naturgeschichte warten.

Avatar
Redaktion / Published posts: 1865

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.