45 views 11 mins 0 Kommentare

ROG Xbox Ally X Lohnt sich das Warten auf Microsofts erste tragbare Xbox-Konsole?

In Produkte
Oktober 16, 2025

Mit der ROG Xbox Ally X wagt Microsoft gemeinsam mit Asus den Schritt in ein neues Segment: die tragbare Xbox-Konsole. Seit dem Marktstart im Oktober 2025 sorgt das Handheld für Aufsehen – nicht nur unter Gamern, sondern auch in der Tech-Branche. Die Erwartungen an das erste portable Xbox-Erlebnis sind hoch, doch zwischen Begeisterung, Kritik und offenen Fragen steht ein zentrales Thema im Raum: Ist die neue Xbox wirklich das, worauf Fans so lange gewartet haben?

Ein neuer Versuch: Microsoft bringt die Xbox in die Hand

Nach Jahren reiner Konsolenentwicklung und Cloud-Initiativen betritt Microsoft mit der ROG Xbox Ally und ihrer leistungsstärkeren Schwester, der ROG Xbox Ally X, Neuland. Das Gerät basiert auf Windows 11 und ist technisch ein Hybrid aus Handheld-PC und Xbox-System. Es soll die Lücke zwischen der heimischen Konsole und mobilem Gaming schließen – ein ambitioniertes Ziel, das schon Nintendo mit der Switch erfolgreich vorgemacht hat.

Offiziell wird die ROG Xbox Ally X als gemeinsames Projekt von Microsoft und Asus vermarktet. Die Hardware stammt von Asus, das Xbox-Branding und die Integration von Xbox-Diensten jedoch von Microsoft. Damit reiht sich das Gerät in den wachsenden Markt portabler Gaming-PCs ein, in dem auch Valve mit dem Steam Deck und Lenovo mit dem Legion Go aktiv sind.

Technische Daten im Überblick

ModellProzessorArbeitsspeicherSpeicherAkkuDisplay
ROG Xbox AllyAMD Ryzen Z2 APU16 GB LPDDR5X512 GB SSD60 Wh7″ 1080p @ 120 Hz
ROG Xbox Ally XAMD Ryzen Z2 Extreme24 GB LPDDR5X1 TB SSD80 Wh7″ 1080p @ 120 Hz

Beide Modelle besitzen ein hochwertiges IPS-Display mit 120 Hz und einer Helligkeit von rund 515 Nits. Besonders das X-Modell punktet mit erhöhter RAM-Kapazität, größerem Akku und einem verbesserten Kühlkonzept. Trotz allem bleiben Fragen zur praktischen Nutzbarkeit – vor allem bei Softwareintegration und Akkuleistung.

Windows-Handheld mit Xbox-Logo – eine Identitätsfrage

Die zentrale Diskussion um das Gerät dreht sich um seine Identität. Kritiker bemängeln, dass die ROG Xbox Ally eher ein Windows-Handheld mit Xbox-Design sei als eine echte Konsole. In einem vielzitierten Kommentar hieß es: „Das fühlt sich mehr nach einem kleinen Laptop als nach einer Xbox an.“ Auch Branchenveteran Cliff Bleszinski kritisierte öffentlich, das Branding sei „verwirrend“ und das Gerät mache „so keinen Sinn“.

Benutzeroberfläche und Bedienung

Die sogenannte Xbox Full Screen Experience soll den Übergang zwischen Windows und Konsole vereinfachen. In der Praxis gelingt das nur teilweise: Viele Tester bemängeln Bugs, Verzögerungen und einen wenig intuitiven Aufbau. Mehrere Nutzer berichten zudem, dass sie beim ersten Start durch mehrere Windows-Ebenen navigieren müssen, bevor das Xbox-Interface sichtbar wird – eine Hürde, die bei klassischen Konsolen undenkbar wäre.

Wie steht es um die Spielkompatibilität?

Eine häufige Nutzerfrage lautet: „Kann ich Xbox-Konsolen-Spiele direkt auf dem ROG Xbox Ally installieren oder muss ich sie streamen?“ – Die Antwort ist klar: Nur PC-Versionen von Spielen lassen sich nativ ausführen. Konsolentitel, die nicht unter dem „Play Anywhere“-Label laufen, können nur via Cloud-Streaming oder Remote Play gespielt werden. Damit bleibt die ROG Xbox Ally X zwar flexibel, aber nicht so konsistent wie eine klassische Xbox Series X.

Leistung und Akkulaufzeit: Ein Balanceakt

Technisch bietet die ROG Xbox Ally X beeindruckende Leistungswerte. Dank AMD Ryzen Z2 Extreme-Chip, 24 GB RAM und einer SSD mit 1 TB erreicht das Gerät bei anspruchsvollen Spielen solide Werte. In Benchmarks erzielte „Cyberpunk 2077“ bei 1080p rund 54 fps, während „Shadow of the Tomb Raider“ im Netzbetrieb bei 64 fps lag.

Doch der Energieverbrauch ist hoch. Viele Tests bestätigen, dass die Akkulaufzeit bei intensiver Nutzung auf etwa zweieinhalb Stunden sinkt. Selbst bei reduziertem Leistungsmodus und niedrigeren Bildraten sind mehr als vier Stunden selten erreichbar. In Foren wie r/ROGAlly äußern sich Nutzer enttäuscht: „Der Akku ist die Schwachstelle – kaum ist man im Flow, muss man schon wieder ans Netzteil.“

Marktdaten zeigen steigende Nachfrage

Der portable Gamingmarkt boomt: Laut Grand View Research belief sich der globale Umsatz 2024 auf 8,7 Milliarden USD und soll bis 2033 auf über 17 Milliarden steigen – mit jährlichen Wachstumsraten von rund 8 %. Innerhalb dieses Segments wächst der Anteil tragbarer Konsolen sogar um fast 10 % pro Jahr. Microsoft und Asus stoßen somit in ein wachsendes Umfeld vor, in dem die Nachfrage nach flexiblen Gaming-Lösungen weiter steigt.

Software und Nutzungserlebnis

Ein wiederkehrender Kritikpunkt ist die Softwarestruktur. Nutzer müssen sich mit mehreren Ebenen auseinandersetzen: Windows 11, Xbox-App, Armoury Crate (Asus) und Game Pass. Das führt oft zu Verwirrung. Ein Tester kommentierte: „Ich habe mehr Zeit in Menüs als in Spielen verbracht.“

Positiv bewertet wird hingegen die Möglichkeit, nahezu jedes PC-Spiel zu starten – von Steam über Epic Games bis hin zu Emulatoren. Einige Community-Mitglieder berichten, dass das Gerät „perfekt für Emulatoren von NES bis Switch“ sei und damit als All-in-One-Gaming-Plattform punktet.

Wie steht es um Stabilität und Kinderkrankheiten?

Viele Nutzer fragten: „Gibt es Berichte über Kinderkrankheiten oder Software-Fehler beim Start?“ – Ja, und zwar einige. Mehrere Besitzer meldeten Probleme mit dem Standby-Modus, unzuverlässiger Ladeanzeige und Abstürzen beim Wechsel zwischen Full Screen und Desktop. Diese Punkte zeigen, dass das System noch Software-Updates braucht, um die Nutzererfahrung zu stabilisieren.

Community-Stimmen: Begeisterung und Skepsis

In Foren und sozialen Medien ist die Stimmung gespalten. Während ein Teil der Community die neue Freiheit und Mobilität lobt, kritisieren andere den hohen Preis und die „halbe Integration“ von Xbox-Elementen. „Der Unterschied mag real sein, aber der Preisaufschlag ist einfach zu heftig“, kommentierte ein Nutzer zur X-Version. Dennoch sind viele Geräte bereits ausverkauft – ein Hinweis auf großes Interesse.

Preisgestaltung und Verfügbarkeit

Zum Marktstart lag der Preis bei rund 599 USD für das Basismodell und 999 USD für die X-Version. In Europa variiert der Preis je nach Händler und Verfügbarkeit. Trotz der Kritik an der Preisgestaltung wurden die Geräte kurz nach Release vielerorts ausverkauft gemeldet, was zeigt, dass Microsofts und Asus’ Marketingstrategie aufging.

Ergonomie und Design

Die ROG Xbox Ally X liegt gut in der Hand, ist aber etwas schwerer als der Vorgänger. Mit rund 715 Gramm ist sie spürbar massiver als ein Steam Deck, bietet aber dank verbessertem Grip und leiserem Lüfter ein angenehmes Spielerlebnis. „Nach zwei Stunden fühlt sie sich immer noch bequem an – das ist selten bei einem Handheld dieser Leistungsklasse“, schrieb ein Tester in einem Forum.

Ein wachsender Markt und Microsofts Strategie

Dass Microsoft überhaupt eine portable Xbox anbietet, gilt als strategische Kehrtwende. Interne Berichte legen nahe, dass eine eigene native Handheld-Konsole zunächst in Entwicklung war, aber zugunsten der Kooperation mit Asus gestoppt wurde. Stattdessen konzentriert sich Microsoft auf Integration: Game Pass, Cloud Gaming und Remote Play sollen künftig auf mehreren Geräten verfügbar sein – vom Smartphone bis zum Windows-Handheld.

Kann die ROG Xbox Ally X den Markt verändern?

Marktexperten sehen das Projekt als wichtigen Zwischenschritt. Einerseits bringt es Xbox-Dienste auf neue Plattformen, andererseits zeigt es, dass Microsoft seine Strategie zunehmend auf Dienste statt reine Hardware stützt. Dennoch bleibt das Image einer „echten Xbox“ auf der Strecke. Viele Spieler wünschen sich weiterhin ein Handheld mit eigenem Betriebssystem – ohne Windows-Abhängigkeit.

Langfristige Perspektive und Nutzererwartungen

Eine häufige Suchanfrage lautet: „Lohnt sich die teurere X-Version gegenüber dem Basis-Modell?“ Die Antwort hängt vom Nutzer ab. Wer Wert auf maximale Leistung legt, profitiert von den zusätzlichen 8 GB RAM, besserer Kühlung und längerer Akkulaufzeit. Gelegenheitsspieler könnten jedoch mit der günstigeren Basisvariante zufrieden sein, da viele der technischen Vorteile erst bei ressourcenintensiven Titeln spürbar werden.

Was erwarten Gamer in Zukunft?

Microsoft hat angekündigt, weiter in die Zukunft der Konsolenhardware zu investieren, auch über den Handheld hinaus. Ob eine vollständig native portable Xbox folgt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die ROG Xbox Ally X hat den Markt aufgemischt und ein neues Kapitel in der Diskussion um mobiles High-End-Gaming eröffnet.

Schlussbetrachtung: Zwischen Innovation und Identitätssuche

Mit der ROG Xbox Ally X liefert Microsoft in Zusammenarbeit mit Asus ein faszinierendes Stück Technik – schnell, leistungsfähig und erstaunlich flexibel. Doch der Versuch, PC-, Xbox- und Windows-Welten in einem Gerät zu vereinen, führt unweigerlich zu Reibungspunkten. Die Hardware überzeugt, die Software kämpft noch mit Kinderkrankheiten. Dennoch hat das Konzept Potenzial, die Grenzen zwischen Konsole und PC endgültig zu verwischen.
Ob sich das Warten also lohnt? Für Early Adopter und Technikliebhaber: ja. Für alle, die ein einfaches, stabiles Konsolenerlebnis suchen, könnte das Warten auf eine echte portable Xbox noch nicht vorbei sein.

Avatar
Redaktion / Published posts: 2801

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.