
16. Juni 2025, 08:00 Uhr
Mit einer überraschenden Ankündigung sorgt Samsung bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Aufsehen: Der südkoreanische Technologiekonzern wird im Juni 2025 den App-Support innerhalb der beliebten „Samsung Members“-App deutlich einschränken. Im Fokus stehen dabei insbesondere Funktionen im Support-Tab, die bislang für die Geräteverwaltung und Servicedienstleistungen genutzt wurden. Ab Ende Juni sind zentrale Elemente wie „My Products“, „Register“ und „Request Service“ nicht mehr verfügbar.
Was bedeutet dieser Schritt konkret für Samsung-Kunden? Welche Alternativen stehen zur Verfügung, und wie ordnet sich diese Entscheidung in die breitere Softwarestrategie des Unternehmens ein? Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Hintergründe, Auswirkungen und Perspektiven.
Wichtige Änderungen im Überblick
Support-Tab wird teilweise deaktiviert
Samsung bestätigte, dass der sogenannte „Support“-Bereich der Samsung Members-App zum Ende des Monats Juni in mehreren Ländern modifiziert wird. Die betroffenen Funktionen umfassen:
- „My Products“: Liste der registrierten Geräte, wird vollständig entfernt.
- „Register“: Möglichkeit zur Produktregistrierung über die App entfällt.
- „Request Service“: Reparaturanfragen über die App sind künftig nicht mehr möglich.
Samsung begründet die Änderungen mit einer strategischen Entscheidung zur Verbesserung der Nutzererfahrung. Die betroffenen Funktionen sollen künftig ausschließlich über den Webzugang auf „My Page“ zur Verfügung stehen. Der App-Zugriff auf diese Services wird mit dem nächsten Update vollständig deaktiviert.
Fehlermeldungen bei Nicht-Update möglich
Wer die App nicht aktualisiert, wird beim Versuch, die entfernten Funktionen zu nutzen, eine Fehlermeldung erhalten. Samsung rät daher dringend zur Aktualisierung über den Galaxy Store oder Google Play, um eine stabile Nutzung der verbleibenden App-Funktionen zu gewährleisten.
Gründe hinter der Entscheidung
Hinter dem Schritt steht laut Samsung das Ziel, die Supportfunktionen effizienter, zentraler und konsistenter zu gestalten. Während die Samsung Members-App ursprünglich als All-in-One-Lösung für Diagnosen, Community-Support und Produktmanagement entwickelt wurde, hat sich das Nutzungsverhalten der Anwender in den vergangenen Jahren deutlich verändert.
Interne Analysen des Unternehmens hätten ergeben, dass einige Support-Funktionen in der App nur noch selten verwendet werden. Gleichzeitig seien Performance-Probleme – insbesondere bei älteren Geräten – ein wachsendes Thema.
„Die Vereinheitlichung der Nutzererfahrung über unsere Webplattform erlaubt uns, schneller auf Kundenwünsche einzugehen und gleichzeitig die App-Performance zu verbessern.“ – anonymer Samsung-Insider
Betroffene Nutzergruppen
Besitzer älterer Galaxy-Geräte
Die Veränderungen betreffen insbesondere Nutzerinnen und Nutzer älterer Modelle. Ab dem 1. Juli 2025 wird die Samsung Members-App auf Geräten mit Android 8 (Oreo) und älter nicht mehr unterstützt. Auch hier verweist Samsung auf die Weblösung als künftigen Kanal für Supportanfragen und Gerätemanagement.
Nutzer mit wenig Speicherplatz
Ein weiterer – bislang wenig diskutierter – Aspekt ist der teils hohe Speicherbedarf der App. Mehrere Nutzer meldeten zuletzt, dass die Samsung Members-App über 17 GB an Speicherplatz belegte. Die Reduktion der Funktionen kann somit auch als technischer Schritt zur Optimierung der App gelten.
Nutzerreaktionen und Kritik
Unmut über wiederholte Einschränkungen
In den Google-Play-Store-Rezensionen und Foren wie Reddit äußerten sich viele Nutzer frustriert über die wiederholten Einschränkungen in Samsung-Apps. Bereits in der Vergangenheit wurden Funktionen wie Screenshots mit S-Pen, individuelle Anzeigeoptionen oder Diagnose-Tools stillschweigend entfernt oder verlagert.
Einige Stimmen aus der Community:
„Mit jedem Update verschwinden Funktionen. Jetzt auch noch der Support-Bereich. Was bleibt eigentlich noch?“
„Wenn Samsung so weitermacht, wird man bald gezwungen, alles über den Browser zu machen.“
Gleichzeitig zeigen sich andere Nutzer verständnisvoll. Der Trend zur Verlagerung von Funktionen ins Web wird als nachvollziehbar eingeschätzt, insbesondere im Hinblick auf Plattformunabhängigkeit und zentrale Wartung.
Was bedeutet das für den Support bei Problemen?
Künftig sollen alle Services – von der Geräteeintragung bis hin zur Reparaturanfrage – über das Webportal „My Page“ laufen. Dieses bietet eine zentrale Oberfläche, auf der Nutzer ihre Samsung-Produkte verwalten können. Der Zugang ist über jedes Gerät mit Internetzugang möglich – unabhängig vom Betriebssystem.
Die Support-Inhalte in der App werden damit stark reduziert. Was bleibt, ist vor allem der Community-Bereich, die News-Rubrik sowie Geräteinformationen in Grundform. Diagnosetools, Chat-Support und Video-Tutorials sollen laut Samsung sukzessive auf Weblösungen umgestellt werden.
Samsung Members-App im Wandel
Historie der App
Die Samsung Members-App wurde ursprünglich als zentrales Serviceportal ins Leben gerufen. Sie kombinierte Community, Self-Diagnose, Servicezugang und Produktpflege. Mit der Zeit wurde sie zu einem festen Bestandteil vieler Galaxy-Smartphones – insbesondere für Nutzer, die regelmäßig mit dem Kundendienst in Kontakt traten.
Im Zuge der Softwarestrategie „One UI“ verfolgt Samsung nun jedoch eine klare Ausdünnung. Bereits mit Einführung von One UI 6 und One UI 7 wurde der Fokus stärker auf modulare, wartungsarme und webbasierte Komponenten gelegt. Die aktuelle Entscheidung reiht sich in diese Strategie ein.
Vergleich: Alt vs. Neu
Funktion | Vor Juni 2025 | Ab Juli 2025 |
---|---|---|
Geräteregistrierung | In-App (Samsung Members) | Nur noch über Web (My Page) |
Serviceanfrage | In-App | Webbasierte Lösung |
My Products-Übersicht | In-App | Fällt weg |
Community & News | In-App | Weiterhin verfügbar |
Alternative Apps und Verlagerung
Einige Beobachter gehen davon aus, dass Samsung gewisse Funktionen künftig über andere firmeneigene Apps anbieten wird – etwa über die Samsung Store App oder die My Galaxy App. Bestätigt ist das bislang nicht, jedoch verdichten sich Hinweise in der Community, dass Funktionen wie „Register“ nicht endgültig verschwinden, sondern nur verschoben werden.
Damit bleibt Samsung seinem Prinzip treu, Funktionen nicht ersatzlos zu streichen, sondern auf neue Plattformen zu verteilen – auch wenn dies den Nutzungsaufwand erhöhen kann.
Schritt mit Signalwirkung
Mit der Abschaltung zentraler Funktionen in der Samsung Members-App macht das Unternehmen deutlich, dass es seine Softwarelandschaft konsequent verschlankt. Für die Nutzer bedeutet das mehr Abhängigkeit vom Web – aber auch weniger Ballast in der App.
Der Schritt ist nachvollziehbar und strategisch gut begründet. Dennoch zeigt das Stimmungsbild in der Community, dass Kommunikation und Transparenz entscheidend bleiben. Samsung steht nun vor der Aufgabe, seine Nutzer bestmöglich auf die neue Support-Infrastruktur vorzubereiten – und verlorenes Vertrauen durch gute Weblösungen zurückzugewinnen.
Tipp: Nutzer sollten bereits jetzt prüfen, ob sie Zugriff auf ihren Samsung-Account im Web haben und dort ihre Produkte hinterlegt sind. So gelingt der Übergang reibungslos.