
Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal, der zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führte, stellen sich folgende Fragen:
Mittwoch, 30. April 2025, 19:36 Uhr, Madrid
Ein großflächiger Stromausfall hat am Montag weite teile Spaniens lahmgelegt und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursacht. Obwohl die genaue Ursache des Blackouts noch untersucht wird, schätzen Experten die finanziellen Verluste auf bis zu 1,5 Milliarden Euro.
Der Stromausfall begann am Montagmorgen und dauerte in einigen Regionen bis zu zehn Stunden. Besonders betroffen waren die Industriezentren in Katalonien und Andalusien, wo zahlreiche Produktionsstätten ihren Betrieb einstellen mussten. Unternehmen wie Seat, Ford und Repsol berichteten von Produktionsausfällen und logistischen Herausforderungen.
Die spanische Wirtschaft generiert durchschnittlich etwa 4.500 Millionen Euro pro Tag. Ein vollständiger Stillstand hätte somit potenziell diesen Betrag als Verlust bedeutet. Allerdings betonen Wirtschaftsexperten, dass nicht alle Sektoren gleichermaßen betroffen waren. Viele Dienstleistungen,insbesondere im Gesundheitswesen und im Transportsektor,konnten ihren Betrieb aufrechterhalten oder wurden durch Notstromaggregate unterstützt.
Manuel Hidalgo, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Pablo de Olavide in Sevilla, erläuterte, dass der tatsächliche wirtschaftliche Schaden wahrscheinlich zwischen 900 Millionen und 1,5 Milliarden Euro liegt. Er betonte, dass viele Aktivitäten trotz des Stromausfalls fortgesetzt wurden und ein Teil der verlorenen Produktion in den kommenden Tagen nachgeholt werden kann.
Die Bank von Spanien schätzt, dass der Stromausfall das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal um etwa 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte reduzieren könnte. Diese Prognose basiert auf Erfahrungen mit ähnlichen Ereignissen in der Vergangenheit, bei denen kurzfristige Unterbrechungen zu temporären Einbußen führten, die jedoch oft schnell kompensiert wurden.
Die Regierung hat angekündigt, eine umfassende Untersuchung zur Ursache des Stromausfalls einzuleiten und Maßnahmen zu ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit des Stromnetzes zu erhöhen. Energieversorger stehen in der Kritik und könnten mit Strafen oder Schadensersatzforderungen konfrontiert werden, ähnlich wie nach früheren Vorfällen, bei denen Unternehmen für ausfälle haftbar gemacht wurden.
Insgesamt zeigt der Vorfall die Anfälligkeit kritischer Infrastrukturen und die Notwendigkeit,in deren Modernisierung und Sicherung zu investieren,um zukünftige wirtschaftliche Schäden zu minimieren.