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KI-Statements von Apple-Manager lassen Google-Aktie kräftig einbrechen

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Mai 09, 2025
KI-Statements von Apple-Manager lassen Google-Aktie kräftig einbrechen

9. Mai 2025 – Cupertino / Mountain View

Ein überraschendes Statement eines hochrangigen Apple-Managers hat den Aktienkurs von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, empfindlich erschüttert. Eddy Cue, Senior Vice President für Dienste bei Apple, äußerte sich im Rahmen eines laufenden US-Kartellverfahrens kritisch zur künftigen Rolle von Google im Suchmaschinenmarkt. Die Folge: ein Kurssturz in Milliardenhöhe und ein intensives Beben in der Technologiewelt.

Rückgang der Safari-Suchanfragen schürt Zweifel

Vor einem US-Gericht erklärte Cue, dass die Anzahl der Google-Suchanfragen über den Apple-Browser Safari im April 2025 erstmals gesunken sei. Als Hauptursache nannte er den wachsenden Einfluss von KI-basierten Suchalternativen – insbesondere Sprachmodelle wie ChatGPT und Perplexity AI, die vermehrt als Recherchewerkzeuge genutzt würden. Diese Aussage sorgte bei Investoren und Analysten für Unruhe, denn sie deutet auf einen möglichen Rückgang der Abhängigkeit von Googles Suchmaschine hin – gerade in einem Markt, in dem Google bisher nahezu konkurrenzlos agierte.

Kurssturz bei Alphabet: 80 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung verloren

Die Börsen reagierten umgehend: Innerhalb eines Handelstags verlor die Alphabet-Aktie rund 9,3 Prozent ihres Wertes. Damit reduzierte sich die Marktkapitalisierung des Tech-Giganten um mehr als 80 Milliarden US-Dollar. Zwar konnte sich die Aktie am darauffolgenden Tag leicht erholen, doch die Zweifel bleiben. Für Investoren stellt sich zunehmend die Frage, ob Googles Vormachtstellung im Suchgeschäft durch neue technologische Entwicklungen gefährdet ist.

Bröckelt Googles Kerngeschäft?

Das Kerngeschäft von Google – insbesondere die Suchmaschine – generiert den Großteil der Werbeeinnahmen des Konzerns. Analysten befürchten nun, dass eine sinkende Nutzung über Safari mittelfristig Auswirkungen auf das gesamte Werbemodell haben könnte. Sollte Apple sich tatsächlich für eine Integration von Alternativen wie ChatGPT in Safari entscheiden oder die Standard-Suchmaschine wechseln, wären Werbeerlöse in Milliardenhöhe gefährdet.

Der Konzern zahlte Apple zuletzt jährlich geschätzte 18–20 Milliarden Dollar, um als Standardsuchmaschine in iOS gesetzt zu sein – ein lukrativer, aber fragiler Deal. Wenn dieser wankt, wankt auch ein zentrales Standbein von Googles Einnahmestrategie.

Apple verfolgt eigene KI-Strategie

Apple arbeitet parallel intensiv an einer eigenen KI-Offensive. In internen Kreisen wird berichtet, dass das Unternehmen eine tiefere Integration von KI-Funktionen in Safari, Spotlight und Siri plant. Auch Verhandlungen mit Drittanbietern wie OpenAI, Anthropic und Perplexity AI sollen geführt worden sein. Ziel ist es, dem Nutzer künftig kontextbezogene, KI-gestützte Antworten direkt im Browser zu liefern – ohne klassische Linklisten, wie sie Google verwendet.

Noch sei keine Ablösung Googles als Standard-Suchmaschine geplant, betonte Apple, aber man beobachte die Entwicklung genau. Die Aussagen von Eddy Cue verdeutlichen dennoch, dass Apple strategisch unabhängigere Optionen auslotet – und der Zeitpunkt für Veränderungen näher rücken könnte, als bisher angenommen.

Signalwirkung für die Branche

Der Zwischenfall offenbart die enorme Marktmacht, die Aussagen einzelner Manager in der Tech-Branche entfalten können. Gleichzeitig zeigt er die Verwundbarkeit etablierter Geschäftsmodelle durch KI-basierte Disruption. Sollte sich die Entwicklung fortsetzen, könnte Google vor einer ähnlichen Umbruchsituation stehen wie einst Yahoo oder Nokia – zwei Unternehmen, die ihre Technologieführerschaft durch mangelnde Anpassung an neue Marktverhältnisse verloren.

KI verändert derzeit nicht nur die Art, wie gesucht, sondern auch, wie Informationen bereitgestellt und monetarisiert werden. Unternehmen, die in der Lage sind, Sprachmodelle sinnvoll in ihre Dienste zu integrieren, werden künftig den Takt angeben. Wer zu spät reagiert, riskiert Marktanteile und Relevanz.

Fazit

Die Aussagen von Eddy Cue haben das Vertrauen in Googles langfristige Position als führende Suchmaschine geschwächt. Auch wenn konkrete Änderungen seitens Apple noch nicht beschlossen sind, sorgt allein die Debatte für Verunsicherung. Alphabet steht damit unter Druck, eigene KI-Innovationen schneller voranzutreiben und seine Partnerschaften neu zu bewerten. Die nächsten Monate dürften entscheidend sein für die weitere Marktpositionierung von Google im KI-Zeitalter.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.