
Margot Friedländer,die Holocaust-Überlebende und Berliner Ehrenbürgerin,ist im Alter von 103 Jahren verstorben.
Freitag, 9. Mai 2025, 17:36 Uhr, Berlin – Die holocaust-Überlebende und engagierte Zeitzeugin Margot Friedländer ist im Alter von 103 Jahren verstorben. Ihr Tod markiert das Ende eines bewegten Lebens, das von unermüdlichem Einsatz für Erinnerung, Toleranz und menschlichkeit geprägt war.
Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Als junge Frau erlebte sie die Schrecken des Nationalsozialismus hautnah. 1944 wurde sie von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert,wo sie als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebte. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden in Auschwitz ermordet.
Nach ihrer befreiung emigrierte Friedländer 1946 mit ihrem Ehemann Adolf in die USA, wo sie 64 Jahre lang lebte. Erst im Alter von 88 Jahren kehrte sie 2010 nach Berlin zurück, um als Zeitzeugin über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzuklären und für Toleranz und Respekt zu werben. sie besuchte regelmäßig Schulen und andere Bildungseinrichtungen, um ihre Geschichte zu erzählen und junge Menschen für die Bedeutung von Menschlichkeit und Demokratie zu sensibilisieren.
Für ihr Engagement erhielt Margot Friedländer zahlreiche Auszeichnungen. 2011 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, 2018 wurde sie zur Ehrenbürgerin Berlins ernannt. Im Januar 2023, im Alter von 101 Jahren, wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse geehrt. Anlässlich dieser Verleihung wurde im Roten Rathaus eine Büste von ihr enthüllt, die an ihr Lebenswerk erinnert.
Im Sommer 2023 gründete Friedländer die nach ihr benannte Stiftung,um ihr Lebenswerk fortzuführen und die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten. Die Stiftung setzt sich für Toleranz,Menschlichkeit,Freiheit und Demokratie ein und wird von prominenten Persönlichkeiten wie monika Grütters und Joachim Gauck unterstützt.
Margot Friedländers Leben war geprägt von der unermüdlichen Aufarbeitung der Vergangenheit und dem Einsatz für eine bessere Zukunft. Sie betonte stets die Bedeutung von Menschlichkeit und warnte vor den Gefahren von Hass und Ausgrenzung. Ihr Tod hinterlässt eine große Lücke, doch ihr Vermächtnis wird durch die Arbeit ihrer Stiftung und die zahlreichen Menschen, die sie inspiriert hat, weiterleben.
Die Beisetzung von Margot Friedländer wird in den kommenden Tagen im engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft haben bereits ihre anteilnahme bekundet und würdigen ihr außergewöhnliches Lebenswerk.
Margot Friedländer wird als eine der letzten Zeitzeuginnen des Holocaust in Erinnerung bleiben, die unermüdlich für Aufklärung, toleranz und Menschlichkeit gekämpft hat. Ihr Leben und Wirken sind ein eindrucksvolles Zeugnis von Stärke, Resilienz und einer unerschütterlichen Hoffnung, die viele Menschen inspiriert hat und weiterhin inspirieren wird.